Entsorgungsverband kämpft mit vollgestopften Mülltonnen

Köllertal. Offenbar zeigt das neue Müllgebühren-System erste Auswirkungen. Allerdings keine erwünschten. Darauf deutet jedenfalls eine Pressemitteilung des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) hin, die vermuten lässt, dass der ein- oder andere Bürger den Müll nun gnadenlos in die Tonne presst

Köllertal. Offenbar zeigt das neue Müllgebühren-System erste Auswirkungen. Allerdings keine erwünschten. Darauf deutet jedenfalls eine Pressemitteilung des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) hin, die vermuten lässt, dass der ein- oder andere Bürger den Müll nun gnadenlos in die Tonne presst. Bekanntlich wird seit Beginn des Jahres unter anderem in den drei Köllertal-Kommunen gezählt, wie oft eine Tonne zur Leerung bereitgestellt wird. Wer zum Beispiel bei der herkömmlichen Mülltonne (graue Tonne, 120-Liter, bisher Leerung alle zwei Wochen) nicht mehr Gebühren als im Vorjahr zahlen möchte, der muss auf mindestens sieben Leerungen verzichten. Und es scheint, als gibt es schon (über?-)eifrige Leerungs-Sparer. Jedenfalls schreibt der EVS in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Verpressen des Abfalls verhindert komplette Entleerung der Tonnen" unter anderem: "Um die Anzahl der Leerungen zu reduzieren, wird mancherorts zu brachialen Methoden gegriffen, um das Volumen der anfallenden Abfälle zu reduzieren. Das führt in vielen Fällen dazu, dass die Tonnen so vollgestopft sind, dass eine komplette Leerung unmöglich gemacht wird." Weiter heißt es: "Um sicherzustellen, dass die Tonnen mit einem normalen Aufwand komplett geleert werden können, wurde in der Abfallwirtschaftssatzung des EVS festgehalten, dass Abfälle in den Abfallbehältern nicht eingestampft, eingeschlämmt, mechanisch zerkleinert oder verbrannt werden dürfen."

Quetsch-Müll bleibt stehen

Komme es dagegen "aufgrund einer mutwilligen Verdichtung des Materials dazu, dass eine Leerung nicht vollständig ausgeführt werden kann, wird selbstverständlich nicht nachgefahren und auch Beipacks werden - anders als bei witterungsbedingt ausgefallenen Leerungen - nicht mitgenommen", und: "Jedes Anwesen muss prinzipiell über so viele Abfallgefäße verfügen, dass eine geregelte Abfuhr möglich ist."

Befürworter sehen in dem System im Sinne des Umweltschutzes einen Anreiz zur Müllvermeidung, beziehungsweise zur besseren Mülltrennung. Kritiker sehen darin einen nur leicht versteckten tiefen Griff in die Tasche des Gebührenzahlers. mr

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