Fragwürdiger Elfmeter rettet Primstal einen Punkt

Theley. Im prestigeträchtigen Derby der Fußball-Verbandsliga teilten sich der VfB Theley und der VfL Primstal zwei Punkte und vier Tore - doch zufrieden war am Ende niemand. "Wir fühlen uns um zwei Punkte betrogen. Wir kämpfen in Unterzahl und bekommen so einen unmöglichen Elfmeter gegen uns gepfiffen", kritisierte VfB-Spielertrainer Georg Amann den Unparteiischen Thorsten Rock

 Markus Therre (links) und Patric Kropp werfen sich mit vollem Einsatz in einen Schuss des Primstalers Tim Roob. Primstal dominierte die zweite Hälfte, doch Theley verteidigte die Führung bis zur 77. Minute.Foto: B&K

Markus Therre (links) und Patric Kropp werfen sich mit vollem Einsatz in einen Schuss des Primstalers Tim Roob. Primstal dominierte die zweite Hälfte, doch Theley verteidigte die Führung bis zur 77. Minute.Foto: B&K

Theley. Im prestigeträchtigen Derby der Fußball-Verbandsliga teilten sich der VfB Theley und der VfL Primstal zwei Punkte und vier Tore - doch zufrieden war am Ende niemand. "Wir fühlen uns um zwei Punkte betrogen. Wir kämpfen in Unterzahl und bekommen so einen unmöglichen Elfmeter gegen uns gepfiffen", kritisierte VfB-Spielertrainer Georg Amann den Unparteiischen Thorsten Rock.Was war passiert? Primstals Thomas Maldener drang begleitet von VfB-Abwehrmann Patric Kropp in den Strafraum ein. "Ich habe schon etwas gedrückt", gab Kropp zu. Maldener jedoch setzte sich durch und scheiterte mit seinem Schuss erst am reaktionsschnellen Schlussmann Amann, der den Ball zur Ecke abwehrte. Dann ertönte ein Pfiff - und der Schiri zeigte auf den Punkt. "Er hat mir gesagt, dass er zunächst auf Vorteil entschieden hat", sagte Kropp achselzuckend. Zweikampfgegner Maldener suchte die Schuld bei sich selbst: "Den Ball muss ich reinmachen."

Dies holte Steffen Haupenthal vom Punkt aus nach und glich für den VfL Primstal zum 2:2 aus (77. Spielminute). "Von der Seitenlinie aus war die Aktion in dem dichten Nebel überhaupt nicht zu erkennen", hielt sich VfB-Trainer Lothar Pesch aus der Diskussion über den Elfmeter raus. Was er aber in der Anfangsphase sah, kommentierte er als "katastrophale Abwehrfehler" seiner Mannschaft. Und die hatten Folgen: Ein schlimmer Fehlpass von Jan Morsch landete genau bei Theleys Lukas Schäfer. Nach dessen Pass hatte Matthias Schneider freie Bahn und er schoss den VfB früh mit 1:0 in Führung (8.).

Primstal spielte zu zögerlich, suchte bei Ballbesitz kaum einmal den Abschluss. Dafür pennte die Abwehr in Minute 22 nach einer Ecke erneut: Maldener produzierte beim Klärungsversuch eine Kerze, Dominik Merz säbelte danach über den aufspringenden Ball. Dafür war Theleys Schneider zur Stelle und schlenzte die Kugel zum 2:0 ins Netz. "Vier Mann von uns drehen sich weg und kommen nicht an den Ball", ärgerte sich Pesch, dessen Mannschaft dann aber besser wurde. Ab diesem Zeitpunkt spielte der VfL auf ein Tor. Lukas Biehl schaffte nach einem kunstvollen Zuspiel von Michael Arm den Anschlusstreffer (37. Minute). Und fast wäre noch vor der Pause der Ausgleich gefallen: Theleys Abwehrspieler Dominik Merz verhinderte mit einem langen Bein in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Morsch das 2:2. Auch Tobias Scherer vergab eine Großchance (53.). "Nach der Pause haben wir endlich richtig Fußball gespielt", meinte Pesch. Wiederholt lief Luca Greco seinen Gegenspielern auf und davon, einen Adressaten für seine Zuspiele fand er jedoch nicht. Dafür musste Amann bei einem Schuss von Biehl (63.) sein ganzes Können aufbieten. Dann wurde es dramatisch: In der 70. Minute flog Theleys Doppeltorschütze Schneider, der erneut zu heftig reingegrätscht war, mit Gelb-Rot vom Platz. Bis zur 77. Minute konnten die Gastgeber die Führung dennoch verteidigen - dann kam der ominöse Elfmeter. Am Ende mussten die Theleyer sogar über den einen Punkt froh sein. Drei Minuten vor Schluss zielte Greco nur knapp am Theleyer Tor vorbei. "Wir haben zwei Punkte verloren", lautete daher auch das Fazit von VfL-Trainer Pesch. Der VfB dagegen verliert sogar noch mehr - nämlich mit Beginn der Winterpause seinen Spielertrainer. "Es war eine schöne, lehrreiche Zeit für mich. Ich will mich aber auf mein Spieleramt konzentrieren", begründete Amann seinen Entschluss.

Sein Trainerkollege Marko Heinrich vom FC Freisen atmete derweil nach dem 3:2-Erfolg in Ballweiler-Wecklingen kräftig durch. "Es war aber auch höchste Zeit", so Heinrich. Angreifer Patrick Clos erzielte beim zweiten Saisonerfolg alle drei Tore (26., 73. und 80. Minute). Freisen liegt noch einen Punkt hinter dem letzten Nichtabstiegsplatz. frf

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