Saarbrücken. Das kommt in der Stadtgalerie auch nicht oft vor, dass ein Katalog erst nach Ablauf der Ausstellung fertig wird. Umso sinnvoller daher, dass Galerie-Leiter Ernest W. Uthemann am Mittwoch zu einem öffentlichen Gespräch mit dem unter dem Titel "Arbeitslicht" ausstellenden Carsten Gliese einlud, konnte man sich davon doch einige grundlegende, erhellende Informationen zur Person, zu Werk und Anliegen des Künstlers erhoffen. Eine Einführung fürs allgemein kunstinteressierte Publikum zu bieten - diese Hoffnung hat das Duo leider enttäuscht. Stattdessen erlebte man ein einstündiges, staubtrockenes Frage- und Antwort-Spiel, bei dem man den Eindruck hatte, die beiden Gesprächspartner zitierten sich selbst aus alten oder noch in Arbeit befindlichen Katalogtexten. Wobei Ernest W. Uthemann anscheinend die Gelegenheit nutzte, die Thesen seines Textes für den Ausstellungskatalog zu rekapitulieren und dem Künstler in "Ist es so, dass"-Frageform zu servieren. Worauf Gliese dann zunächst oft nur mit ja oder nein antwortete, wie auch seine Körpersprache, er saß fast durchweg mit verschränkten Armen und übereinander geschlagenen Beinen auf seinem Stuhl, eher Abwehr signalisierte. Immerhin: Nur einer von den rund 15 Besuchern, darunter auch einige extra angereiste Verwandte und Bekannte des in Köln lebenden gebürtigen Krefelders, ging vorzeitig. Wer mehr über Gliese wissen möchte, dem sei dessen Blog im Internet empfohlen. Die Installation, die Gliese im Auftrag der Landeshauptstadt entworfen hat, werde voraussichtlich noch in diesem Jahr fertig, sagte Uthemann, und zu deren Einweihung werde sicher auch der Katalog präsentiert. Noch bis zum 20. September kann man sich die lohnende Schau "Arbeitslicht" in der Stadtgalerie ansehen. sbu http://carstengliese.blogspot.com