Asiatische Gaumenfreuden

Merzig. Das "Madama Butterfly"-Küchenteam um Moon-Jung Kim und Raphael Pulcynski muss mit extremen Temperaturen zurechtkommen. In dem speziell ausgerüsteten Küchen-Container ist es eng und der Dampf wabert aus den weit geöffneten Fenstern. Es duftet zwar herrlich, aber noch ist aber von angerichteten Tellern kaum etwas zu sehen

Merzig. Das "Madama Butterfly"-Küchenteam um Moon-Jung Kim und Raphael Pulcynski muss mit extremen Temperaturen zurechtkommen. In dem speziell ausgerüsteten Küchen-Container ist es eng und der Dampf wabert aus den weit geöffneten Fenstern. Es duftet zwar herrlich, aber noch ist aber von angerichteten Tellern kaum etwas zu sehen. Zuerst sind nämlich die Soßen für die asiatisch-europäischen Gerichte und das Vorbereiten von Gemüse, Fisch und Fleisch an der Reihe. "Alles wird immer absolut frisch zubereitet", sagt Moon-Jung Kim nicht ohne Stolz. Zusammen mit ihrem Kollegen Raphael Pulcynski hat die bewundernswert geduldige Koreanerin lange überlegt, wie man die Operngäste passend zu "Madama Butterfly" beköstigen könnte. Aber nicht nur über das Menü an sich, sondern auch die Zubereitung hat sich das Meister-Duo Gedanken gemacht. "Ich wollen ganz auf künstliche Aromen und Zusatzstoffe verzichten", sagt die koreanische Köchin, die vor ihrer Kochkarriere als Kontrabassistin ihr Geld verdiente. Kaum jemanden kompetenteren hätte man also für ein Opernmenü finden können. "In beidem, Musik und Kochen, steckt eine ganz ähnliche Leidenschaft und man braucht eine ebenso große Disziplin und Technik", meint Kim, die sonst in saarländischen Spitzenrestaurants für die asiatische Note sorgt. Zusammen mit Pulcynskis anspruchsvoller Handschrift beim Anrichten bedeutet das für das ganze Team einen enormen Druck. Beim Prozess vom Kühlraum bis zum fertige Teller muss jeder Handgriff sitzen. "Die Gäste sollen ja alles heiß und perfekt gegart genießen können", meint das Team, das eine logistische Meisterleistung erbringen muss, um die vielen Zeltgäste gleichzeitig zu verköstigen. Wer dann ein wenig warten muss, für den ist allein schon das Lesen der Speisekarte ein Genuss - von Teriyaki und Bulgogi ist die Rede. Wenn da mal nicht Asienstimmung im Opernzelt aufkommt."Madama Butterfly" feiert am Freitag, 28. August Premiere. Weitere Vorstellungstermine sind der 29. und 30. August sowie der 2., 4. und 5. September jeweils um 20 Uhr. Karten für diesjährige "Oper im Zelt" sind unter www.musik-theater.de oder Tel. (06861) 99100 erhältlich. Besonders gute Plätze gibt es noch für die erst kürzlich angesetzte Zusatzvorstellung am Samstag, dem 29. August.

Auf einen blickGanz oben auf der Opernmenükarte für "Madama Butterfly" steht der Salat "Bulgogi", ein bunter Blattsalat mit marinierten Rindfleischstreifen und leichtem Wasabi-Dressing. Es folgen "Lachs-Teriyaki mit Süßkartoffelnudeln und Gemüsejulienne" sowie "Geschmorte Kalbsnüsschen "Calvi" mit Sojajus und Sesamspinat". Zum Dessert haben sich die Köche ein "Matcha"-Grüntee-Schokoladenkrokant einfallen lassen. Extra für Vegetarier gibt es ein "Tofu-Teriyaki", wahlweise mit Salat oder Süßkartoffel-Nudeln. Die Zeltgastronomie hat an jedem Vorstellungsabend ab 18 Uhr bis nach der Opernaufführung geöffnet. red

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