Bietzen zeigte seine schönen Seiten

Bietzen. Morgennebel schwebt über der Saar und in den bewaldeten Hängen - genau wie jene Impression, die Markus Dollwet für die Broschüre über Bietzen festgehalten hat und die Jury-Chef Gerd Rainer Damm so immens fasziniert. "Boaaa!", entschlüpft es dem Mann aus dem Umweltministerium, für Landes- und Stadtentwicklung und demografischen Wandel, bei diesem traumhaften Anblick

Bietzen. Morgennebel schwebt über der Saar und in den bewaldeten Hängen - genau wie jene Impression, die Markus Dollwet für die Broschüre über Bietzen festgehalten hat und die Jury-Chef Gerd Rainer Damm so immens fasziniert. "Boaaa!", entschlüpft es dem Mann aus dem Umweltministerium, für Landes- und Stadtentwicklung und demografischen Wandel, bei diesem traumhaften Anblick. Nur zwei Stunden bleiben den Bietzern gestern Morgen Zeit, der Landesjury des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" ihren knapp 1000 Einwohner zählenden Ort vorzustellen - das Mannengericht an der Bietzer Heilquelle ebenso wie den Weg zum Geschichts- und Mehrgenerationendorf, die traumhafte Landschaft, die enge Dorfgemeinschaft. Immer wieder drängt Ortsvorsteher Manfred Klein zur Eile. Nur zu gerne plaudern die Dorffreunde Mühlengrund oder die Mitglieder des Ortsrates mit der Landesjury, die sich erstmals in Bietzen umgucken. Dem Referat von Hubert Kerwer vom Heimatkundeverein über den geschichtsträchtigen Ort folgt ein Überblick übers Salzbiotop von Marianne Lorreng, Vorsitzende des Förderkreises Bietzener Heilquelle und Tourismus, dann ein Schluck von dem kostbaren Nass für die 13-köpfige Jury - weiter geht's in das Mühlental, jene traumhafte Gartenlandschaft, in der vergangene Zeiten lebendig werden. Wie die Arbeitsgemeinschaft Ohligbachtal das Fleckchen Erde aus dem Dornröschenschlaf erweckt hat, darüber geben Stephan Dollwet, Gärtnermeister bei der Stadt Merzig, und Tobias Kreiselmeyer nur zu gerne Auskunft. "Diese Arbeitsgemeinschaft ist eine Bürgerinitiative im besten Sinne des Wortes", gerät Merzigs OB Alfons Lauer über das Engagement ins Schwärmen. Die Juroren machen noch ein paar Notizen - und schon geht's ins Dorf mit dem Pfarrgarten und Pfarrheim. Die Überraschung: Beim Öffnen der Kirchentür erklingt Orgelmusik, stimmen Organist Johannes Kerwer und 20 Mitglieder des Kirchenchores ein Ständchen für die Gäste an.Mehrgenerationendorf"Ich hab' gestern zwei Stunden rumtelefoniert, um auf die Schnelle t die Hälfte der Mannschaft zusammenzutrommeln", kommentiert der junge Nachwuchsmusiker den Beifall der Preisrichter. Diese führt der Weg zunächst zur wunderschön gelegenen Schutzhütte wieder zurück ins Dorf. Dort starten Bäckermeister Arthur Lauck, sein "Geselle" Günther Heintz und zwei Mitarbeiterinnen mit Baguette und allerlei Süßem einen Umzug auf den Dorfplatz. "Die Sachen hat das Ortsrätchen spendiert", meint er und hält den Preisrichtern, darunter Perls Bürgermeister Bruno Schmitt, Törtchen unter die Nase. Die lassen es sich schmecken. Während Mechthild und Willi Rauch im Dorfgemeinschafthaus einen hochprozentigen Apfel servieren, stellt Ortsvorsteher Manfred Klein die als Leuchtturmprojekt ausgezeichnete Idee des Mehrgenerationendorfes vor. "Wir stellen das Engagement vieler Einzelner in den Rahmen des generationsübergreifenden Freiwilligendienst - und das für den gesamten Bietzerberg." "Wir würden uns freuen, wenn Bietzen, einziger Teilnehmer aus dem Grünen Kreis, einen Preis erhalten würden", gibt Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich den Gästen mit auf den Weg. Verdient hätten sie ihn. Die Juroren schweigen. Nur so viel lässt Jury-Chef Damm verlauten: Bietzen habe Ungewöhnliches gezeigt . . .

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