Exotischen Tiere ganz nah

St. Wendel · Exotischen Tieren kann man normalerweise nur in einem Zoo begegnen. Der Naturpädagoge Daniel Schmenger aus Stuttgart aber besitzt ein Zoomobil, mit dem er quer durch Deutschland reist. Vor ein paar Tagen machte er damit in St. Wendel Station.

 Die Kinder durften auch einen Bartagamen streicheln. Foto: B&K

Die Kinder durften auch einen Bartagamen streicheln. Foto: B&K

St. Wendel. Es ging richtig geheimnisvoll zu. Neugierig schauten die Kinder auf den großen Tisch in der Turnhalle des St. Wendeler Kinderhauses, auf dem große und kleine Schatzkisten nebeneinander standen. Was da wohl drin ist? Der Naturpädagoge Daniel Schmenger verriet es den 300 Grundschulkindern und den 80 Kindergartenkindern nicht gleich. Er spannte sie ein wenig auf die Folter, indem er ihnen von der Königspython, von der Vogelspinne, dem Riesentausendfüßler, dem Riesenskorpion und anderen Exoten erzählte. Mit dem Mikro ging er anschließend durch die Bankreihen und fragte die Kleinen, ob sie etwas von dem, was er erzählt hatte, behalten haben. Zum Beispiel, wieviele Beine die Vogelspinne hat oder wie lang ein Königspython werden kann. Es war erstaunlich, welch treffende Antworten ihm die Jungen und Mädchen gaben. Als Anerkennung durften sie die geheimnisvollen Schatzkisten öffnen und hineinschauen. Und tatsächlich: Die Tiere, von denen Daniel Schmenger erzählt hatte, waren wirklich da drin. Nicht ausgestopft und unbeweglich. Die Exoten lebten und bewegten sich ganz gemächlich."Die Luftlöcher in den Kisten sind eigentlich nicht nötig", erzählte der Naturpädagoge. "Die Tiere könnten darin auch ohne Löcher leben, weil sie kaum Sauerstoff brauchen. Einige drei Tage lang, die Vogelspinne sogar ein Jahr. Sauerstoff brauchen sie nur, wenn sie sich bewegen." Mit offenen Mündern betrachteten die Kinder die Tiere. "Seht euch mal die Vogelspinne mit ihren Zähnen an", ermunterte sie Daniel Schmenger. "Sie sehen gefährlich aus und werden auch Giftklauen genannt." Und einen Gag hielt er bereit. In ein Kästchen hatte er nur Straußenfedern gelegt, die aussahen wie eine exotische Spinne.

Etwas ganz Besonderes war es für die Kinder, als sie den Königspython streicheln und sogar in den Armen halten durften. Das Tier war ganz zahm, bewegte seinen Kopf hin und her und zeigte seine Zunge. Ein bildschönes Tier war auch die Bartagame, die aus Australien stammt und eine stachelige Kehlhaut besitzt. Jonas und Jakob streichelten sie immer wieder ganz vorsichtig und durften sie sogar in ihre Hände nehmen. "Diese Agame sieht mit ihren Augen ganz hervorragend", erzählte Daniel Schmenger. "Sie könnte zum Beispiel erkennen, wenn auf der anderen Hallenwand am Basketballkorb ein Marienkäfer herumkrabbelt." Jungtiere, so berichtete er, ernähren sich von Fliegen, Käfern, Heuschrecken und Raupen. Wenn sie erwachsen sind, stellen sie ihre Nahrung auf Grünpflanzen um. Eingeladen worden war der Naturpädagoge vom "Impuls" der Stiftung Hospital. Am Nachmittag gab er eine offene Vorstellung für Kinder mit ihren Eltern.

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