Ein Ort der lebendigen Industrie-Kultur

Die SZ rief zur Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter", und elf Menschen in Maybach folgten. Edmund Lauck vom "Verein bergmännischer Tradition und Bürgergemeinschaft" versammelte die Gruppe um das Maybacher Bürgerhaus bei strahlendem Sonnenschein. Ziel der Aktion ist es, möglichst viele Menschen eines Ortes für ein Gruppenfoto der Saarbrücker Zeitung zu versammeln

 Zum Gruppenfoto versammelten sich elf Männer und Frauen in Maybach. Foto: Iris Maurer

Zum Gruppenfoto versammelten sich elf Männer und Frauen in Maybach. Foto: Iris Maurer

Die SZ rief zur Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter", und elf Menschen in Maybach folgten. Edmund Lauck vom "Verein bergmännischer Tradition und Bürgergemeinschaft" versammelte die Gruppe um das Maybacher Bürgerhaus bei strahlendem Sonnenschein. Ziel der Aktion ist es, möglichst viele Menschen eines Ortes für ein Gruppenfoto der Saarbrücker Zeitung zu versammeln. Der Ort, der - gemessen an seiner Einwohnerzahl - die meisten Leute auf einem Bild verewigt, erhält von der SZ als kleine Prämie 300 Euro.Und Lauck hat auch schon eine Idee, was denn mit dem Geld für Maybach getan werden könnte. Er zeigt auf den nur wenige Meter neben dem Bürgerhaus gelegenen Spielplatz. "Der ist dürftig", sagt er, "eine Rutsche, eine Schaukel, das war's. Mit den 300 Euro könnte man den Spielplatz für unsere Kinder verschönern."

Viel Engagement beim Fototermin zeigte auch der Reha-Breitensportverein Friedrichsthal/Bildstock. Mit sechs Vereinsmitgliedern stellte der Verein über die Hälfte der versammelten Personen. Gemessen an der Einwohnerzahl stehen die Chancen für Maybach, eine Prämie zu gewinnen, gar nicht schlecht. Und sollte die Aktion im nächsten Jahr wiederholt werden, ist man sich sicher, dass noch einige Vereine aktiviert werden könnten. Beispielsweise plant man bereits, die Freiwillige Feuerwehr in die Aktion einzubinden.

Typische Bergmannssiedlung

Maybach ist eine typische saarländische Bergmannssiedlung und untrennbar mit der Grube Maybach verbunden. Diese wurde 1873 unter dem Namen "Trenkelbachschachtanlage" gegründet. Und nach dem Besuch des preußischen Ministers Albert Maybach wurde die Anlage 1882 nach ihm umbenannt.

Die ehemaligen Beamtendoppelhäuser liegen im unteren Teil der Quierschieder Straße und in der Barbara-Straße. Im weiteren Verlauf der Quierschieder Straße finden sich dann Doppelhäuser der früheren Schachtarbeiter, die durch schlichtere Gestaltung und die größere Entfernung zur Grube erkennbar sind. Die damalige preußische Beamtensiedlung wurde 1927 unter der französischen Bergverwaltung um eine neoromanische katholische Kirche ergänzt. Zwei Villen in der Stollenstraße und ein Schlafhaus mit Wirtschaftsgebäude in der Hauerstraße im Pavillonsystem vervollständigen das Ensemble. 1981 wurde die Grube Maybach stillgelegt. Zur selben Zeit wurde die Gemeinde als Ort der lebendigen Industriekultur unter Denkmalschutz gestellt. Als Begründung wurde etwa die sozial- aber auch wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung der Siedlung herausgestellt. Heute wohnen 227 Menschen in Maybach.

Auf einen Blick

Das Ortsfoto aus der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es auch im Internet zum Herunterladen. Unter der Addresse www.sztipp.de/dorffoto kann das Bild zum Preis von 0,99 Euro erworben werden. red

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