Evangelische Theologie an Saar-Uni wehrt sich gegen Sparvorschläge

Saarbrücken. Die Evangelische Theologie an der Universität des Saarlandes hat die wiederholten Einsparvorschläge der Universitätsleitung für ihren Fachbereich zurückgewiesen

Saarbrücken. Die Evangelische Theologie an der Universität des Saarlandes hat die wiederholten Einsparvorschläge der Universitätsleitung für ihren Fachbereich zurückgewiesen. Die von Unipräsident Volker Linneweber verbreiteten "falschen Zahlen und Fakten sowie illusorische Einsparpotenziale" hätten im Fachbereich Ärger und Verwunderung ausgelöst, sagte Wolfgang Kraus, Professor für Neues Testament, am Mittwoch. "Wir bestehen auf einem korrekten Bild der Fachrichtung", ergänzte Michael Hüttenhoff, Professor für Systematische Theologie.Seit etwa 20 Monaten lege die Universität der Fachrichtung immer wieder Einsparvorschläge vor. Die im Gegenzug erfolgten Gesprächsangebote an das Universitätspräsidium hätten bislang "keinerlei Reaktionen" nach sich gezogen, klagte Kraus. Der Universitätspräsident habe zudem die Hochschulebene verlassen, als er in einem Beitrag der "Saarbrücker Zeitung" vom 9. Oktober anregte, unter anderem durch die Umstellung eines Lehrstuhls auf eine so genannte Einstiegs- oder Juniorprofessur rund ein Sechstel der Kosten zu sparen und die "Theologenausbildung an moderne Zeiten anzupassen".

Die Theologieprofessoren wiesen nachdrücklich darauf hin, dass die Fachrichtung unverzichtbar für die Ausbildung von Religionslehrern an der Saar-Uni sei. Die Studierendenzahlen hätten sich von Mitte der 1990er Jahre von damals 95 auf derzeit 200 erhöht. Warum der Universitätspräsident die Zahl von 166 Theologiestudenten nannte, sei nicht nachvollziehbar, sagte der Akademische Rat Jörg Rauber.

Zwar sei es korrekt, dass sich in diesem Wintersemester kein einziger Student für Evangelische Theologie im Hauptfach neu eingeschrieben habe. Aber die Mehrheit der Theologiestudierenden seien ohnehin Lehramtsstudenten, bei denen es keine Differenzierung in Haupt- und Nebenfächer gibt. Allein in diesem Wintersemester gebe es 30 Erstsemester für das Lehramt.

Die Wissenschaftler wiesen auch das Ansinnen zurück, einen freiwerdenden Lehrstuhl mit einer Juniorprofessur zu besetzen. Dies führe zu objektiven Nachteilen, die in keinem vertretbaren Verhältnis zu den eventuell möglichen Einsparungen stünden, hieß es. epd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort