Laufkundschaft lässt das Eis oft kalt

Sulzbach/Friedrichsthal/Quierschied. Nach mehr als 19 Jahren schloss, wie bereits kurz gemeldet, Rita Maddi ihr Eiscafé Venezia am vergangenen Mittwoch in der Sulzbacher Innenstadt. "Der Oktober war unser schlechtester Umsatzmonat seit unserer Eröffnung", begründet die Inhaberin ihre Entscheidung, die sie nicht adhoc getroffen habe

 Die Lust auf Eis war in dieser Saison nicht so ausgeprägt wie in früheren Jahren. Archivfoto: Alexander Rüsche/dpa

Die Lust auf Eis war in dieser Saison nicht so ausgeprägt wie in früheren Jahren. Archivfoto: Alexander Rüsche/dpa

Sulzbach/Friedrichsthal/Quierschied. Nach mehr als 19 Jahren schloss, wie bereits kurz gemeldet, Rita Maddi ihr Eiscafé Venezia am vergangenen Mittwoch in der Sulzbacher Innenstadt. "Der Oktober war unser schlechtester Umsatzmonat seit unserer Eröffnung", begründet die Inhaberin ihre Entscheidung, die sie nicht adhoc getroffen habe. Mehrere Monate habe sie über die Zukunft des Eiscafés nachgedacht, schließlich habe es jedoch an der Laufkundschaft gefehlt: "Mittags ab 12 Uhr ist die Innenstadt tot. So kann ich nicht leben und auch keine Kosten decken. Wir haben lange darauf gewartet, dass es besser wird, aber es wird immer schlimmer." Man habe zuletzt noch viel versucht, die Geschäftsaufgabe abzuwenden, so sei beispielsweise auch der Salzbrünnli als Zahlungsmittel akzeptiert worden. "Man merkt, dass viel gemacht wird, um mehr Kundschaft in die Innenstadt zu locken", sagt sie ausdrücklich zu den privaten Initiativen und zu den Bemühungen der Stadtverwaltung. Doch könne es noch Jahre dauern, bis diese Wirkung zeigten. Dabei gibt die Unternehmerin die Hauptschuld an ihren Umsatzeinbußen dem Nichtraucherschutzgesetz und der Ansiedlung der Einkaufsmärkte im Quierschieder Weg. Eine gute Nachricht bleibt aber noch. Der Eiswagen des Cafés soll erhalten bleiben. Er werde ab März nächsten Jahres wieder zum Einsatz kommen, vorausgesetzt, dass das Wetter dann bereits zum Eisschlecken ermuntere.Etwas besser ist es ein paar Hundert Meter weiter dem Eiscafé Adria ergangen. "Der Februar und März waren ganz gut, im April wurde es etwas schwächer, insgesamt war es jedoch eine gute Saison", sagt Salvatore Cufaro, Inhaber des Cafés. Alls Neuerung hatte er in der Saison eine große Schoko-Eiskarte eingeführt, mit einer Auswahl von 16 Eiskreationen. Jetzt gelte es jedoch "den Winter mit Waffeln, Crêpe und Kuchen zu überbrücken".

In Friedrichsthal gab es in diesem Jahr eine Neueröffnung. Das Eiscafé "Leonardo" wurde zum "Italia", doch "der Sommer war nichts Besonderes", sagt die neue Inhaberin Filippa Rao. Der Wechsel hätte sich noch nicht genügend herumgesprochen, daher fehle es noch an Kundschaft. So will man ab 11. November nun erstmal eine Winterpause einlegen, weiter geht es dann erst wieder im nächsten Frühjahr, sagte sie der Saarbrücker Zeitung. Wenn dann neue Kundschaft "mit der Qualität der Produkte" gewonnen werden könnte, überlegt man sich, auch ganzjährig zu öffnen. Als Neuerung hat man es in der Sommersaison mit Cookies-Eis versucht.

Und auch das Eiscafé Lido in Quierschied macht in einer Woche Winterpause. Hier lief der Verkauf ebenfalls nicht wie gewünscht. "Der August und September waren ganz gut, insgesamt war der Sommer aber eher schlecht", erklärt Inhaber Vincenco Milano. Auch hier wird man erst im kommenden März in die neue Saison starten.