Einblicke in den Alltag von Kabul

Homburg. Die Berichterstattungen mit schrecklichen Bilder über Selbstmordattentate und der damit gestiegenen Lebensgefahr für die heimische Bevölkerung reißen nicht ab. Gleichzeitig bemüht sich die EU die gespannte Situation vor Ort mit konkreter Hilfe zu entschärfen

 Asgar Abbaszadeh berichtete in Homburg über das Leben und die Probleme in Kabul. Foto: SZ

Asgar Abbaszadeh berichtete in Homburg über das Leben und die Probleme in Kabul. Foto: SZ

Homburg. Die Berichterstattungen mit schrecklichen Bilder über Selbstmordattentate und der damit gestiegenen Lebensgefahr für die heimische Bevölkerung reißen nicht ab. Gleichzeitig bemüht sich die EU die gespannte Situation vor Ort mit konkreter Hilfe zu entschärfen. Angesichts dieser Entwicklungen hat der Bezirksverband Saarpfalz der Europa-Union mit seinem Vorsitzenden Jürgen Zimper (Foto: SZ) zur Matinee "Alltag in Kabul - Wie kann Europa in Afghanistan konkret helfen ?" in den "Homburger Hof" eingeladen.Die interessierten Besucher konnten aus erster Hand von Asgar Abbaszadeh erfahren, wie schwierig das Leben und die Sicherheit für die Bevölkerung inzwischen geworden sind. Abbaszadeh ist als freiberuflicher Referent und als Dolmetscher in Kabul tätig, er lebt seit 2006 in Afghanistan. Seine Frau unterrichtet dort an einer afghanischen Schule. Armut, Arbeitslosigkeit und schlechte gesundheitliche Versorgung prägen das afghanische Leben, so Abbaszadeh. Lediglich mit dem Anbau von Drogenpflanzen erzielen Teile von Bauern spürbare Einnahmen. Gerade diese Unterversorgung und Instabilität führen nach Abbaszadeh zu Frust und Unmut und ist eine der Ursache für Ausschreitungen und Gewalt. Afghanistan ist seiner Auffassung nach auch weiterhin auf militärische Hilfe aus der EU und den USA angewiesen. Diese sollen die Sicherheit vor Ort herstellen. Die Aufbauhilfen selbst gehören in die Hände von Hilfsorganisationen, so Abbaszadeh. Auf Fragen der Besucher nach der Zukunft Afghanistans zeigt Asgar Abbaszadeh, dass nur im Rahmen eines Gesamtkonzepts mit Militär und Aufbauorganisationen, mit dem Einbezug der Nachbarländer und friedfertiger Taliban der Friedensprozess in Afghanistan eine Zukunft hat. Hier könnten die EU und eine neu ausgerichtete Politik der USA mit Präsident Obama wertvolle Hilfe leisten. Denn nur wenn dem Land geholfen wird seine Infrastrukturen zu verbessern, gebe es eine Chance auf Frieden. Europa-Union Landesvorsitzender Hanno Thewes erklärte, in Afghanistan habe sich die europäische Sicherheitspolitik bewährt, trotz vieler Rückschläge, stehe das Land heute besser da als zu Zeiten der Talibanherrschaft. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort