Nohfelden. In jeder Krise steckt auch eine Chance. Eine alte Erkenntnis, die neue Bedeutung bekommt nach der Podiumsdiskussion im vollbesetzten Sitzungssaal des Nohfelder Rathauses. Unter Leitung von SZ-Redakteur Dagobert Schmidt diskutierten Heinz-Peter Klein von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), Geschäftsführer der Projektgesellschaft "Bostalsee", Landrat Udo Recktenwald, der Nohfelder Bürgermeister Andreas Veit und Volker Merker, Hotelier aus Bosen, über den Tourismus an und um den Bostalsee. Im Blickpunkt standen die Bauarbeiten am Staudamm, für die der See zu einem großen Teil abgelassen werden musste. Dabei ging es um die momentanen Umsatz-Ausfälle des umliegenden Hotel- und Gaststättengewerbes einerseits, andererseits aber auch um Einfälle, wie man künftig nach der Errichtung des geplanten Ferienparks die Touristen noch besser an die Region binden kann. "Der See ist nicht alles, was die Region ausmacht", merkte Landrat Udo Recktenwald in seiner Begrüßung an. Aber, dass ohne den See in diesem Jahr alles nichts ist, wusste Gastronom Volker Merker für seinen und die Betriebe seiner Kollegen zu berichten. Der See hat wenig Wasser, "die Buchungen bleiben aus". Keine Pauschalurlauber von den großen Reiseveranstaltern, keine Wandergruppen, keine Busreisegesellschaften zum Kegelwochenende. Dabei habe man bewusst das Angebot auf solche Gäste ausgerichtet, die den See zwar anschauen, aber nicht nutzen. Der Bosener Hotel-Nachbar Gerold Weingärtner schätzt den zu erwartenden Umsatzverlust 2008 auf 200000 bis 250000 Euro. Die Flaute bei den Buchungen löst eine merkliche Ebbe in der Kasse aus. Abgemildert werden könnte dies allenfalls durch einen schönen Sommer und Herbst, weiß Bürgermeister Veit, der dabei die Tagesgäste im Blick hat, "die nicht unbedingt das Wasser brauchen" und für die ein volles Veranstaltungsprogramm erarbeitet wurde. (Siehe Seite C6)