Durch den Wald mit Esel Anton

Heiligenwald. "Wann kommen sie denn endlich, die Esel?", ist die meist gestellte Frage am Freitagnachmittag auf dem Parkplatz am Itzenplitzer Weiher. Dort warten mehr als 20 Buben und Mädchen mit leichtem Marschgepäck auf die Ankunft von drei Langohren der Rasse Deutsche Grauesel. Endlich kommen sie und verlassen das so genannte Eselmobil

Heiligenwald. "Wann kommen sie denn endlich, die Esel?", ist die meist gestellte Frage am Freitagnachmittag auf dem Parkplatz am Itzenplitzer Weiher. Dort warten mehr als 20 Buben und Mädchen mit leichtem Marschgepäck auf die Ankunft von drei Langohren der Rasse Deutsche Grauesel. Endlich kommen sie und verlassen das so genannte Eselmobil. Nun löst sich die Spannung.Die Hauptdarsteller, der groß gewachsene Anton und seine viel kleineren Artgenossen Fridolin und Bruno, stehen ab sofort im Mittelpunkt des Interesses, auch bei den Eltern der Kinder, die sich mit aufmachen zu einer Eselwanderung durch das idyllisch gelegene Naherholungsgebiet Itzenplitz. Doch bevor Astrid Bach-Staap, Vorsitzende des Vereins Maltiz - Naturerfahrung und Waldpädagogik, und ihr Ehemann Arnulf das Wesen der Tiere und die Inhalte dieser Erlebnistour näher brachten, legten sich die Kinder schon fest, ob sie die Esel führen oder in einer von Anton gezogen Zwei-Rad-Kutsche fahren wollen. David Springborn, Janine Schäfer, Lena Seel, Alina Kirsch, Celina Buße, Anna Michaely, Julia und Aline Emge, sie alle sind hin- und hergerissen, melden doppelt, für die Kutsche und für die Handhabung der Führleine. Andere wollen sogar reiten. Doch Leah Shirin Spengler, Jerome Krämer, Bela Steinsch, Jerome Liedtke, Tim Becker oder Berrit Brunke, alle zwischen fünf und elf Jahre alt und nicht nur aus der Gemeinde Schiffweiler, müssen dieses Vorhaben streichen. Reiten geht nicht. Trotzdem will Joshua Hoffmann die mitgebrachten Möhren an die Esel verfüttern. Arnulf erklärt das Waldtelefon, Anrufe per Jagdhorn und die von der Gruppe erwarteten Erkennungszeichen per Stimmbändern in "der Wildnis des Waldes". Inzwischen ist Anton angezogen, will heißen "angeschirrt", und die Führleinen von Fridolin und Bruno sind fest in Kinderhand. Los geht die eselige Wanderung. Mitten drin auch Markus Wittling, der Jugendpfleger der Gemeinde Schiffweiler, die zusammen mit dem Nabu diese abenteuerliche Reise in die Natur organisiert hat. "Nun müssen die Kinder mit Kompass und einfachen Hilfsmitteln das nur auf einer in Stücke zerteilten Karte eingezeichnete, mitten im Forst gelegene Ziel finden." Natürlich kommen sie gut an, picknicken und lassen sich, entspannt auf dem Waldsofa liegend, das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten erzählen. Und sie bauen eine Pyramide, mit der diese tierische Musikkapelle dargestellt wird, noch höher als die der Eltern. Nach drei Stunden kehren die Kinder aus dem Wald zurück. Spannend war's und anstrengend. Doch es hat riesig Spaß gemacht. Und ein bisschen Wehmut schwingt mit, als Anton, Fridolin und Bruno wieder im Eselmobil untergebracht werden und die Reise in den heimischen Stall antreten. Was sich hoffentlich in den Kinderköpfen fest verankert: Natur erfahren ist ein tolles Freizeiterlebnis, das durch nichts ersetzt werden kann. "Die Kinder müssen mit einfachen Hilfsmitteln das Ziel finden."Markus Wittling

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort