Hero lässt Hasborn jubeln

Hasborn. Samstagnachmittag, 15.51 Uhr im Hasborner Waldstadion: Bernd Rohrbacher steht betrübt an der Außenlinie. Der 42-Jährige hat sich eine alte Regenjacke übergestülpt, damit der Verband an seinem linken Arm nicht nass wird. 90 Minuten lang wurde Rohrbacher einen Tag zuvor an seinem lädierten Finger operiert

Hasborn. Samstagnachmittag, 15.51 Uhr im Hasborner Waldstadion: Bernd Rohrbacher steht betrübt an der Außenlinie. Der 42-Jährige hat sich eine alte Regenjacke übergestülpt, damit der Verband an seinem linken Arm nicht nass wird. 90 Minuten lang wurde Rohrbacher einen Tag zuvor an seinem lädierten Finger operiert. Beim Spiel in Mayen hatte sich der Hasborner Spielertrainer einen komplizierten Bruch des Fingers zugezogen. Im Heimspiel gegen den SC Hauenstein war er daher zum Zuschauen gezwungen. Und fast hilflos. Denn was er von der Außenlinie bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hatte, das gefiel im gar nicht. "Wir haben nicht richtig ins Spiel gefunden und lagen mit 0:2 zurück", so Rohrbacher. Vor allem in den ersten 25 Minuten präsentierte sich seine Mannschaft erschreckend schwach, Hauenstein führte verdient durch einen Treffer von Daniel Mai nach einem Steilpass mit 1:0 (37. Minute). Nach der Pause fand Hasborn besser ins Spiel und hatte durch Pascal Dörr, der den Ball frei vor Hauensteins Schlussmann Ronny Fahr knapp am Tor vorbei spitzelte, und durch einen Freistoß von Jörg Feid gute Möglichkeiten. "Mitten in unsere Drangphase fiel dann das 0:2", ärgerte sich Dörr. Marco Erhardt hatte in der 56. Minute mit einem Heber den herauseilenden Hasborner Schlussmann Jörg Henkes, der erstmals nach seiner Armverletzung wieder im Kasten der Rot-Weißen stand, überwunden. Das 0:2 - der Todesstoß für die Hasborner? Nein, denn dann folgte die sensationelle Aufholjagd der Rohrbacher-Elf. Die 65. Minute: Ein langer Freistoß von Christian Frank segelt in den Hauensteiner Strafraum. Die Abwehrspieler der Gäste sind sich nicht einig, wer zum Ball geht. Pascal Dörr sagt danke und bugsiert das Leder mit einem Kopfball aus zehn Metern zum 1:2 in die Maschen. Der Anschluss-Treffer. Und der macht plötzlich neue Hoffnung: Neun Minuten später marschiert Jan Stutz über links in den Strafraum und zieht einfach einmal ab. Das Leder wird leicht abgefälscht und landet zum 2:2-Ausgleich im langen Eck. Und es kommt noch besser für Hasborn, das nun volles Risiko spielt. Jan Stutz legt im Strafraum quer zu Christian Hero (Foto: SZ), der bugsiert den Ball direkt mit der Hacke Richtung Tor. Hauensteins Keeper Ronny Fahr ist überrascht und kommt nur mit der Fußspitze an den Ball. Von dort geht das Leder an den Innenpfosten und schließlich ins Tor. Hero dreht jubelnd Richtung Eckfahne ab und wirft sich dieser auf dem nassen Rasen rutschend entgegen. Seine Mitspieler begraben ihn in einem Jubel-Haufen. Und auch Trainer Bernd Rohrbacher schaute um 16.08 Uhr längst nicht mehr so betrübt, als noch 17 Minuten zuvor. "Es war ein kurioses Spiel, in dem wir endlich einmal wieder drei Punkte einfahren konnten", erklärte Hasborns Trainer später. Der SVH hat wieder Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg geschöpft.

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