Die Wahrheit im Fall Pascal?

Was geschah wirklich? Auch sieben Jahre, nachdem Pascal Zimmer verschwand, weiß man es nicht. Wo der Junge abblieb, ob man ihm tatsächlich etwas in der Tosa-Klause antat - und weshalb sich kein Täter überführen ließ. Offene Fragen. Aus einer Vermisstensache wurde der Fall Pascal. Bundesweit beachtet, kritisch kommentiert

Was geschah wirklich? Auch sieben Jahre, nachdem Pascal Zimmer verschwand, weiß man es nicht. Wo der Junge abblieb, ob man ihm tatsächlich etwas in der Tosa-Klause antat - und weshalb sich kein Täter überführen ließ. Offene Fragen. Aus einer Vermisstensache wurde der Fall Pascal. Bundesweit beachtet, kritisch kommentiert. Diese Woche wieder, in Günther Jauchs "Stern-TV" im quotenstarken Sender RTL. Gisela Friedrichsen, angesehene Gerichtsreporterin des "Spiegel", präsentierte dort ihr Buch über den Fall Pascal: "Im Zweifel gegen die Angeklagten". Ein Titel, der selbst Anklage ist. Dennoch staunte man nicht schlecht, wie klar Friedrichsen Position bezog und die vom Saarbrücker Gericht im Pascal-Prozess Freigesprochenen obendrein reinwusch. Jene Zweifel, die der Richter bei der Urteilsverkündung nicht zurückhalten wollte, wischte die "Spiegel"-Autorin weg. Klagte stattdessen die saarländischen Ermittler an. Verdächtige habe man derart bedrängt, dass sie zugaben, was sie nie taten. Ist das nun die letzte Wahrheit? Unbeirrt nachzuhaken zeichnet Journalisten aus. Friedrichsen tat und tut dies - bei vielen Prozessen. Doch erhebt sie das nicht über das Gericht. Und Günther Jauch ließ sie einfach reden, war Stichwortgeber, nicht Journalist. Fraglos aber legte Gisela Friedrichsen den Finger auch in die Wunde: Was kann ein Freispruch wert sein, der mit dem Hinweis auf einen Verdacht vergiftet ist? Zu vieles muss im Fall Pascal noch geklärt werden.

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