Der Surrealist hat immer recht

Tholey/Lebach. Manche Leute haben einen Tick öfter recht als andere. Man sitzt beispielsweise mit Peter Thomas beim Kaffee oder Rotwein, unterhält sich über Rodelsport, Kirchengeschichte oder Fernreisen - und bei fast allem, was Peter "Tom" Thomas sagt, muss man mit dem Kopf nicken

 Peter Thomas schreibt nicht nur, er malt auch. Foto: privat

Peter Thomas schreibt nicht nur, er malt auch. Foto: privat

Tholey/Lebach. Manche Leute haben einen Tick öfter recht als andere. Man sitzt beispielsweise mit Peter Thomas beim Kaffee oder Rotwein, unterhält sich über Rodelsport, Kirchengeschichte oder Fernreisen - und bei fast allem, was Peter "Tom" Thomas sagt, muss man mit dem Kopf nicken. Bei so viel Rechthaberei im guten Wortsinn ist es wohl nicht verkehrt, dass dieser Mann auch noch ein Buch geschrieben hat.

Es ist aber ziemlich schwer zu lesen, so ähnlich wie Hermann Hesses Glasperlenspiel etwa. Nichts für Anfänger, sondern "ein Roman zwischen Traum und Wirklichkeit", und zwar "mit fantastischen und autobiografischen Zügen". Der erste Satz geht so: "In einer kühlen, halb offenen Nacht geschah es zum dritten Male, dass Selenia sich in geöffneten Augen gegen den Schlaf erkannte." Gedichte im freien Rhythmus gibt es obendrein.

Peter Thomas, in Sotzweiler geboren und lebend, träumt dem Vernehmen nach jede Nacht, und zwar in Farbe. Er ist Dachdecker und Denker, außerdem Marathonläufer (im selbst gegründeten Miniverein Athletic Eidenborn) und Maler surrealistischer Bilder. Wer es sich zutraut, kann mit ihm "philosophieren, bis die Heide wackelt" (Thomas 2010), oder sich über den Kern der Dinge in wenigen Minuten am Boden verständigen: Habt keine Angst vor der Freiheit, habt Freude am Einfachen, arrangiert Euch mit den Nachbarn und der Welt, haltet Familie und Freundschaften in Ehren. Sie sind das Wichtigste, was Ihr habt!

Anderthalb Jahre hat er an dem Roman gearbeitet, mal gebremst, mal angeschoben von der Frau an seiner Seite, Grit Dörr. Demnächst ist Peter Thomas auf Lesungen und Buchmessen anzutreffen. wp

Peter Thomas: Acies, Sein Name zeigt sich in seinem Weg, Edition Fischer, 216 Seiten, 14,20 Euro.

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