Das dicke Ende kommt nach der Wahl

Noch genau 21 Tage. Ein müde angelaufener Landtagswahlkampf gewinnt an Fahrt. Die Spitzenkandidaten jeglicher Couleur mischen sich unters Wahlvolk und betreiben Gesichtspflege. Die Politik-Prominenz gibt sich kommende Woche die Klinke in die Hand. Parteitage sollen den Funktionären den politischen Adrenalinschub für die letzten Wahlkampf-Wochen verschaffen

Noch genau 21 Tage. Ein müde angelaufener Landtagswahlkampf gewinnt an Fahrt. Die Spitzenkandidaten jeglicher Couleur mischen sich unters Wahlvolk und betreiben Gesichtspflege. Die Politik-Prominenz gibt sich kommende Woche die Klinke in die Hand. Parteitage sollen den Funktionären den politischen Adrenalinschub für die letzten Wahlkampf-Wochen verschaffen. Selbst Chefgenosse Heiko Maas, der nach dem 25. März sein Lieblings-Bündnis mit Annegret Kramp-Karrenbauer schließen will, hat gegenüber den Unionisten die Glacé-Handschuhe ausgezogen und zeigt Kante. Die Partei-Strategen treibt in Abwandlung des alten Sponti-Spruchs die Sorge um: Stell Dir vor es sind Wahlen und keiner geht hin. Manch braver Wahlbürger hat nämlich die Lust verloren, weil die große Koalition ja beschlossene Sache sei und es nur noch darum gehe, "wer oben und wer unten liegt", wie die Grüne Claudia Willger formulierte. Noch in guter Erinnerung ist die historisch niedrige Wahlbeteiligung von 2004 mit dürftigen 55,5 Prozent. Zuletzt waren es 2009 wenigstens 67,6. Und diesmal? Eine Prozentzahl, die mit Sechs beginnt, sollte Bürgerpflicht sein.Die maroden Landesfinanzen sind zu einem heißen Wahlkampf-Thema geworden. Denn von einer geordneten Landeskasse hängt es ab, ob das Saarland weiterhin leben und überleben kann. Das Sparen, daran gibt's nichts zu deuteln, wird dem öffentlichen Dienst einiges abverlangen Die von Kramp-Karrenbauer in ihrem "persönlichen Regierungsprogramm" anvisierten Einsparungen von 2400 Stellen bis 2020 werden bei weitem nicht ausreichen, um den Anforderungen der Schuldenbremse nachzukommen. Linke und FDP haben deutlich ihre Finger in diese Wunden gelegt. Die Sozialdemokraten wollen sich auf überhaupt keine Zahl festlegen. Und die Gewerkschaften, ansonsten ein Seismograph für die Interessen der Staatsdiener, zeigen sich auffallend handzahm. Der öffentliche Dienst - ein Thema mit politischem Zündstoff. Das dicke Ende kommt nach der Wahl.

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