Hommage an den Maler Karl Michaely

Dillingen. Das Alte Schloss gehört der Dillinger Hütte, sie unterhält es liebevoll. Das Gebäude entwarf der Barockarchitekt Balthasar Wilhelm Stengel. Es hatte ein Renaissanceschloss und eine Wasserburg als Vorgänger. Der Kunstverein Altes Schloss, 1980 gegründet, nutzt es für Kunstausstellungen

 Letzte Vorbereitungen zur Vernissage der Michaely-Ausstellung im Alten Schloss: Michaela Mazurkiewicz und Lambert Holschuh vom neuen Vorstand des Kunstvereins. Foto: Hartmann Jenal

Letzte Vorbereitungen zur Vernissage der Michaely-Ausstellung im Alten Schloss: Michaela Mazurkiewicz und Lambert Holschuh vom neuen Vorstand des Kunstvereins. Foto: Hartmann Jenal

Dillingen. Das Alte Schloss gehört der Dillinger Hütte, sie unterhält es liebevoll. Das Gebäude entwarf der Barockarchitekt Balthasar Wilhelm Stengel. Es hatte ein Renaissanceschloss und eine Wasserburg als Vorgänger. Der Kunstverein Altes Schloss, 1980 gegründet, nutzt es für Kunstausstellungen. Er hat unter Leitung von Gerhard Leonardy eine ausgesprochen sichere und glückliche Hand bewiesen. Das gilt für die Auswahl der Künstler, es sind stets zeitgenössische, meist mit Bezug zur Region, wie für die Hängung. Nach 30 Jahren wechselte der Vorstand. Jetzt zeichnet der Arzt Dr. Lambert Holschuh als Vorsitzender, der Künstler Francis Berrar als Stellvertreter, die Kunsthistorikerin Dr. Michaela Mazurkiewicz-Wonn als Geschäftsführerin. Ihre aktuelle Ausstellung, noch im vergangenen Jahr konzipiert, widmet sich dem Maler Karl Michaely. Er lebte von 1959 bis 2007 in Dillingen und wäre am 1. Januar 2012 90 Jahre alt geworden. In der Region hat er nach wie vor eine große Zahl von Freunden.Mit einer Auswahl an Gemälden und Grafiken erinnert der Kunstverein an ihn. Rund 50 Arbeiten aus sechs Schaffensjahrzehnten dokumentieren das vielfältige Werk.

Michaely studierte nach dem Krieg an der "Schule für Kunst und Handwerk" in Saarbrücken. Hier avancierte er schnell zum Meisterschüler und Assistenten des großen Boris Kleint. Unter dem Einfluss der Kleintschen "Grundlehre" entstanden etwa seine frühen geometrisierenden Aktzeichnungen, die er als Stipendiat an der "Grande Chaumiere" in Paris schuf.

Roter Faden Mensch

Wandelbarkeit und Ausdruckskraft der Linie spricht sich auch in einer Serie von Köpfen aus, die aus unterschiedlichen Zeiten stammen. Einige seiner ausdrucksvollsten Arbeiten - Landschafts- und Tierdarstellungen wie "Nächtliches Strandgut" oder Böses Insekt" - rücken den Saarländer in die Nähe des Surrealismus. Immer wieder begegnet das Thema "Mensch", das sich wie ein roter Faden durch das Werk zieht. Kunsthistorikerin Mazurkiewicz-Wonn: "Der Mensch mit seinen existenziellen Fragen nach dem Woher und dem Wohin, ein Thema, das Michaely auch gerne in mythologische Darstellungen kleidete."

Die Ausstellung im Alten Schloss Dillingen wird am Sonntag, 4. März, elf Uhr, eröffnet. Es spricht die Kunsthistorikerin Michaela Mazurkiewicz-Wonn. Zu sehen bis 25. März. Öffnungszeiten: donnerstags, freitags, samstags von 16 bis 19 Uhr. Sonntags von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Auf einen Blick

Über die Auswahl der Künstler entscheidet ein künstlerischer Beirat: Ursel Kesler, Clothilde Freichel-Baltes, Dr. Michaela Mazurkiewicz-Wonn, Wolfgang Birk und Dr. Lambert Holschuh. Den Vorstand bilden: Dr. Lambert Holschuh, Francis Berrar (Vorsitzende), Ursel Kessler, Schatzmeisterin, Volker Bertel, Brigitte Schmitz (Beisitzer) und Michaela Mazurkiewicz-Wonn als Geschäftsführerin.

 Karl Michaelys Tuschezeichnung "Zugvögel". Foto: Michaela Mazurkiewicz-Wonn

Karl Michaelys Tuschezeichnung "Zugvögel". Foto: Michaela Mazurkiewicz-Wonn

Der Kunstverein hat rund 70 Mitglieder. we

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