Da muss man durch

"Per aspera ad astra", sagten schon die alten Lateiner. Wörtlich übersetzt, bedeutet das: "Durch das Raue zu den Sternen." Oder, wie man heute zu sagen pflegt: "Da muss man einfach durch."

Mindestens drei Monate lang werden nun die Abrissarbeiten am Ex-Kaufhof und den Ruinen im Umfeld die Szenerie in der Völklinger Innenstadt bestimmen. Lärm, Staub und Lkw-Verkehr sind garantiert. Besonders spannend wird es, wenn dann auch die große Schreddermaschine für den Bauschutt auf der Fläche des (als Ziel Nummer eins flachzulegenden) Parkhauses aufzieht. Da kann man nur hoffen, dass die Experten wirklich so vorgesorgt haben, wie sie es versprechen.

Den Abrissplänen widersteht nach wie vor ein kleines gallisches Dorf, das so genannte Weiße Haus Karl-Janssen-Straße Nr. 4. Wird es wie eine Insel stehen bleiben? Inzwischen mokiert sich sogar schon Innenminister Klaus Bouillon . Der Eigentümer sollte sich langsam überlegen, ob er wirklich zum Gespött seiner Mitbürger werden will. Wulf Scheffel, Juwelier und Uhrmacher, hat sich jedenfalls entschlossen, mit seinem Geschäft von der Karl-Janssen-Straße 4 an die City-Promenade zu flüchten.

Schon für sich genommen wäre es einiges wert, dass die hässliche Ruinenlandschaft endlich verschwindet. Hinter dem Abriss steht aber vor allem die Vision eines attraktiven Neubaus, der die Einkaufsmeile Rathausstraße heilt und wieder die Passantenströme hin und her zum zweiten Anziehungspunkt, dem Globus, fließen lässt. Die Modepark Röther GmbH, erfolgreiches Familienunternehmen mit vielen Filialen, hat bereits im November 2015 Interesse bekundet. Oberbürgermeister Klaus Lorig pflegt nach eigenen Angaben intensiven Kontakt zur Zentrale in Michelfeld bei Schwäbisch Hall. Röther wäre mit seinem Sortiment eine echte Bereicherung für Völklingen. Nach dem "Da muss man durch" würden sich dann die Leute sagen: "Da muss man einfach hin."

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