Priesteramt war „der richtige Schritt“

Bierbach an der Blies · Vor vier Jahren wurde Christian Feuerstein aus Bierbach im Hohen Dom zu Mainz zum Priester geweiht. Nach einem Diakonat in Mainz-Bretzenheim und Kaplantätigkeit im Wormser Dom übernahm er am 1. September in Ingelheim seine erste eigene Pfarrei.

 Pfarrer Christian Feuerstein übt mit Labrador-Hund Leo im elterlichen Garten. Foto: Hans Hurth

Pfarrer Christian Feuerstein übt mit Labrador-Hund Leo im elterlichen Garten. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Christian Feuerstein ist angekommen. Er ist Priester und hat jetzt seine erste Pfarrei. Auf Heimatbesuch erklärt er seinen Berufswunsch so: "Bei mir war es die Selbstverständlichkeit von Glauben und Kirche, die ich in der Familie erfahren durfte. Dazu kommt das Vorbild eines guten Pfarrers, der mir zeigte, dass der Beruf des Priesters ein guter Weg ist. Diesen Wegbereiter habe ich in Pfarrer Pirmin Weber (heute Erbach) gefunden. Daneben wurde ich in der Messdienerarbeit groß, übernahm Verantwortung im Pfarrgemeinderat. Da merkte ich, dass es viel Freude macht, mit anderen für die Sache Jesu zu arbeiten und heute kann ich sagen: Es war der richtige Schritt." Es sei für ihn der schönste Job der Welt. "Denn ich bin nah am Menschen, begleite ihn von Anfang (Geburt) bis Ende (Tod)."

Kritik am Bistums-Management

Nach zwei Jahren Kaplan in der Pfarrei St. Remigius und St. Michael Ingelheim bei Bingen ist Christian Feuerstein seit 1. September dort jetzt Pfarrer . "Das ist natürlich ein glücklicher Umstand und war möglich, weil mein Vorgänger Dompropst in Worms wird." Wie sieht der Jung-Priester die aktuelle Diskussion der Versetzung eines Priesters in Beckingen? ,,Ich halte es für notwendig, dass nach zehn bis 15 Jahren Veränderungen stattfinden." Es wiederholt sich vieles, durch Veränderungen entstehe bei Gemeindemitgliedern neue Motivation." Den Skandal um den Limburger Ex-Bischof Tebartz-van Elst habe Feuerstein nah miterlebt. "Das Limburger Gebiet ist ja nur durch den Rhein von unserem Rheingau getrennt. Den Ärger der Gläubigen hat man deutlich gespürt, es gab verstärkt Kirchenaustritte. Das Limburger Bistums-Management war nicht gut und für uns als Kirche eine Katastrophe. Das Verhalten des Bischofs kann nicht akzeptiert werden", spricht Feuerstein Klartext.

Die neue staatliche Regelung bezüglich der Kirchensteuer habe ebenfalls zu Verunsicherungen geführt.

Austausch mit Kollegen

"Da bin ich froh, dass ich als Neuling von erfahrenen Leuten in der Pfarrei Rat holen kann. Durch die zwei Jahre als Kaplan kenne ich meine Gemeinde mit 4000 Gläubigen bereits ganz gut, die Mitarbeiter und Gremien bilden eine lebendige Gemeinde. Ich weiß um die Baustellen, so die Renovierung des Kirchturms und den Neubau einer Kita." Ein Vorteil sei, dass zwei Kollegen vom Priesterseminar ebenfalls in Rheinhessen tätig seien. "So können wir uns austauschen. Wir sind zudem alle drei auf den Hund gekommen, mein Labrador Leo ist 14 Wochen alt." Austausch sei oft notwendig, wenn Feuerstein als einer der wenigen Notfall-Seelsorger im Landkreis Mainz /Bingen von Einsätzen zurückkomme. Der ehemalige Büttenredner der Kerbcher steigt auch bei der Pfarrfastnacht weiter in die Bütt und bei Besuchen auf Weinfesten werde er oft - mit einem Augenzwinkern - als Zugezogener eingeordnet. "Denn trotz der Weinregion darf es bei mir da gerne ein Weizenbier sein", sagt der Saar-Pfälzer mit einem Augenzwinkern .

Zum Thema:

Zur PersonChristian Feuerstein absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Sozialversicherungs- Fachangestellten bei der AOK . Von 2003 bis 2008 studierte er Theologie in Mainz und in Rom. Die Priesterweihe war am 26. Juni 2010, die offizielle Amtseinführung als Pfarrer in Ingelheim ist am Sonntag, 21. September, um 16 Uhr. hh

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort