Bei den Leuten vom Horizont geht's weiter

Neunkirchen. "Das beste aus unserer Misere machen!" - Mit diesem Leitsatz haben sich Hans Jürgen Krieger und Michael Posse vorgenommen, eine Lobby für so genannte Hartz-IV-Empfänger ins Leben zu rufen

 Blaue Vereinshemden gibt's auch schon: "Horizont-Chef" Hans Jürgen Krieger (links) und sein Stellvertreter Michael Posse mit Töchterchen Maike. Foto: Willi Hiegel

Blaue Vereinshemden gibt's auch schon: "Horizont-Chef" Hans Jürgen Krieger (links) und sein Stellvertreter Michael Posse mit Töchterchen Maike. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. "Das beste aus unserer Misere machen!" - Mit diesem Leitsatz haben sich Hans Jürgen Krieger und Michael Posse vorgenommen, eine Lobby für so genannte Hartz-IV-Empfänger ins Leben zu rufen. Das Ganze mündete vor gut einem Jahr in die Gründung eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins, der sich "Horizont - Sozial- und Kulturverein mit Hilfe zur Selbsthilfe" nennt. Dessen erster und zweiter Vorsitzender sind seitdem Krieger und Posse.Die beiden Neunkircher, selbst vom Hartz-IV-Schicksal getroffen, trafen sich bei "Motor", einer Maßnahme, die die DGB-Bildungseinrichtung "bfw" für Personen eingerichtet hat, die schwer auf dem ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln sind. Mit ihrer Idee, für sich und andere Perspektiven zu eröffnen, seien sie bei bfw-Sozialarbeiterin Annemarie Beyer sofort auf offene Ohren und Unterstützung gestoßen, so Krieger und Beyer. Auch Sozialexperte Stefan Schmidtmeier und Rechtsanwältin Schöneberger hätten sich helfend zur Seite gestellt.Die Initiatoren waren selbst etwas überrascht über den Anklang: Acht, neun weitere Teilnehmer der bfw-Maßnahme "Motor" stiegen direkt ein, nach etwas mehr als einem Jahr hat der Verein jetzt 22 Mitglieder. Sie sind zwischen 38 und 58 Jahren alt, rund ein Drittel sind Frauen. Finanzielle Luftsprünge kann man mit den Mitgliedsbeiträgen als wesentliche Einnahmequelle allerdings kaum machen. Sponsoren gibt's noch keine und Starthilfen aus den klammen Kassen von Kreis oder Stadt blieben aus.Dennoch: Das Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" für Leute, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, wird hochgehalten. Da helfe man Leuten als Rechtsbeistand bei Problemen mit der Arge, nennt Krieger als Beispiel. Da werde auch mal bei einem Umzug angepackt oder ein Mitglied, dessen Tochter zur Kommunion geht, erhalte ein zinsloses Darlehen.Wichtig ist den Gründern auch, die Leute aus der Isolation zu holen. "Wir haben ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier veranstaltet, das haben viele vorher nicht gehabt", so Krieger. Einmal im Monat trifft man sich gesellig im Gasthaus "Zur Höhl".Nicht zuletzt auch Kulturelles will man den Mitglieder bieten. Krieger hat die Teilnahme am nächsten Rosenmontagszug ins Auge gefasst. Ferner schwebt ihm vor, bei Studienfahrten beispielsweise die Orte der europäischen Institutionen kennenzulernen. Dass es bis zu einem florierenden Verein noch ein gutes Stück Weg ist, wissen die Verantwortlichen. Dehalb ist man in vielerlei Hinsicht bemüht, den Horizont zu erweitern...

Auf einen BlickDie Mitgliedschaft im Verein Horizont steht jedem offen. Der Monatsbeitrag beträgt 2,50 Euro. Weitere Informationen bei Hans Jürgen Krieger, Tel. (06821) 2900444, E-mail: wenzel-lodas@web.de oder Michael Posse, Tel. (06821) 9997570, E-mail: michael.posse@freenet.de

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