Balladenoper aus der Unterwelt Londons

Homburg · Das bekannte Werk „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht geht am Donnerstag um 20 Uhr im Homburger Kulturzentrum Saalbau über die Bühne. Die Einführung zum Stück ist am 7. November um 19.30 Uhr.

Anlässlich der Homburger Theatersaison wird am Donnerstag, 7. November, die Familienfeier im Rotlichtviertel "Die Dreigroschenoper" um 20 Uhr im Kulturzentrum Saalbau aufgeführt. Um 19:30 Uhr ist die dramaturgische Einführung im Foyer des Saalbaus.

Bertolt Brechts "Dreigroschenoper" gehört zu den wohl bekanntesten Stücken des Autors. Macheath, der gefährlichste Gangster Londons, feiert Hochzeit mit der reizenden Polly. Alles, was Rang und Namen hat in der Unterwelt, ist zur Gratulation erschienen. Selbst Tiger-Brown, der gefürchtete Polizeichef, kommt auf ein Gläschen vorbei - rein privat, versteht sich. Nur einer fehlt: Peachum, König der Londoner Vagabunden. Dumm nur, dass Peachum Pollys Vater ist. Eine Heirat seiner Tochter kommt für ihn nicht in Frage. Also gibt es Krieg: Bettlerkönig gegen Mafiaboss. Macheath nimmt es gelassen. Seine Verbindungen sind ausgezeichnet, und der Mann, der ihn an den Galgen bringen kann, muss erst noch geboren werden. Aber als Peachum ihn an seiner empfindlichsten Stelle trifft, kann selbst Tiger-Brown seinem alten Freund nicht mehr helfen. Die Rezensenten waren bei der Uraufführung der "Dreigroschenoper" 1928 geteilter Meinung. Nicht so das Publikum: Die Balladenoper aus der Londoner Unterwelt wurde der weltweite Kassenschlager des Brecht-Teams schlechthin. Mit der Parabel aus der Gangsterwelt blies Brecht erneut zum Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft und ihre Vorstellungen von Moral. Und erst der Blick auf unsere eigene Zeit mag uns daran erinnern, wie wenig Brechts Sätze an Aktualität verloren haben.

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