Ein Stadtderby wird zum Krimi

Saarbrücken · Die Saarlandliga-Handballer der HSG TVA/ATSV Saarbrücken haben ihren Stadtrivalen TBS Saarbrücken am Samstag fast zu Fall gebracht. Der favorisierte TBS musste bis zum Schluss um den 25:24-Sieg kämpfen.

 Der TBS Saarbrücken ist gegen den TVA/ATSV zwischenzeitlich ins Straucheln gekommen. Hier hat TBS-Spieler Luca Forchner (am Ball) Probleme, sich gegen Tim Nimmsgern durchzusetzen. Foto: Wieck

Der TBS Saarbrücken ist gegen den TVA/ATSV zwischenzeitlich ins Straucheln gekommen. Hier hat TBS-Spieler Luca Forchner (am Ball) Probleme, sich gegen Tim Nimmsgern durchzusetzen. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Einen offenen Schlagabtausch bis zur letzten Minute lieferten sich der TBS Saarbrücken und die HSG TVA/ATSV Saarbrücken am Samstagabend in der Bruchwiesenhalle. Die Sankt Johanner gingen als Tabellenzweiter der Handball-Saarlandliga favorisiert in die Begegnung, mussten aber hart um den 25:24 (12:9)-Sieg kämpfen.

Für den Gastgeber verlief zunächst aber noch alles nach Plan. Die jüngsten Niederlagen in der Liga bei Spitzenreiter HG Saarlouis II (29:32) und im Saarlandpokal gegen Ligakonkurrent TV Homburg (29:31) sollten in Vergessenheit geraten. Über den rechten Flügel machte vor allem TBS-Neuzugang Marius Merziger viel Druck und stellte den Gast mehrmals vor unlösbare Probleme. Doch die Rolle des Aufbaugegners legte die junge Mannschaft des TVA/ATSV bereits nach einer Viertelstunde wieder ab. Mit 9:4 führte der TBS zu diesem Zeitpunkt - verlor dann aber zunehmend an Effektivität.

Die Gäste wurden mutiger und bewiesen in Person vom bulligen Jan Peter Hoffmann Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Dazu leistete sich die Abwehr des Favoriten mehrere Fouls, die zu Siebenmetern führten. Zu oft standen sie hinter oder neben ihren Gegenspielern, anstatt vor ihnen. Der Vorsprung schmolz dahin, doch der TBS raufte sich wieder zusammen - und ging mit einer 12:9-Führung in die Pause. Die rund 150 Zuschauer in der Bruchwiesenhalle ahnten bereits, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden würde. "Wir können mit unserer Chancenverwertung nicht zufrieden sein. Wir konnten nicht entscheidend wegziehen und da kommt ein guter Gegner natürlich immer wieder zurück ins Spiel", sagte TBS-Rückraumspieler Luca Forchner.

Vor allem scheiterten die TBS-Spieler immer öfter am sehr gut aufgelegten Gäste-Torhüter Moritz Brünjes. Seine Paraden und eine starke Anfangsphase seiner Mitspieler in Halbzeit zwei sorgten für Spannung. Als es nach 36 Minuten auf einmal 13:13 stand, machte sich im Publikum langsam Unmut und Nervosität breit. Der Außenseiter TVA/ATSV war kurz davor, die erste Führung in diesem Spiel zu erzielen. Doch er scheiterte. "Das ist wohl noch eine Kopfsache bei den jungen Spielern. Da fehlt auswärts einfach noch die letzte Überzeugung", sagte Gästetrainer Lui Wiltz: "Wenn wir mal in Führung gegangen wären, hätte es auch anders laufen können."

So zog der TBS nach dem Ausgleich wieder einige Tore davon. Als der Tabellenzweite nach 51 Minuten mit 22:17 in Front war, lehnten sich einige Anhänger langsam zurück und rechneten mit der Vorentscheidung. Doch die Moral des Stadtrivalen blieb ungebrochen. Innerhalb weniger Minuten kam der TVA/ATSV auf ein Tor heran, erzielte sogar das 23:23 durch Tim Nimmsgern. Doch in den entscheidenden letzten Sekunden zahlte sich die größere Erfahrung des TBS aus. Als Andreas Nonnweiler das 25:23 erzielte, war das Spiel entschieden. In der Schlusssekunde fiel nur noch der Anschlusstreffer. "Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft, auch wenn wir gerne was mitgenommen hätten. Nun kommen erst die Mannschaften, gegen die wir punkten müssen", erklärte Wiltz.

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