Auf dem Weg zum Facharbeiter

Homburg · Für AZH-Geschäftsführer Norbert Seiler ist die Zahl 38 Lehrlinge angesichts des „Gejammers“ vieler Unternehmen zu gering: Gestern war Ausbildungsstart beim Ausbildungszentrum Homburg. Dort verbringen die jungen Azubis 20 Monate, ehe es im Betrieb weiter geht.

 Für 38 zukünftige Facharbeiter begann am Donnerstag beim Ausbildungszentrum Homburg die berufliche Zukunft, die angesichts des akuten Facharbeitermangels durchaus als gesichert gelten kann – einen erfolgreichen Abschluss vorausgesetzt. Foto: Thorsten Wolf

Für 38 zukünftige Facharbeiter begann am Donnerstag beim Ausbildungszentrum Homburg die berufliche Zukunft, die angesichts des akuten Facharbeitermangels durchaus als gesichert gelten kann – einen erfolgreichen Abschluss vorausgesetzt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Während die Schüler noch die Sommerferien genießen, hat am Donnerstag, 1. August, für viele neue Auszubildende des Jahres 2013 der Alltag schon begonnen. So auch beim Verbundausbildungsspezialisten Ausbildungszentrum Homburg (AZH). Mit einem Einführungsseminar begannen insgesamt 38 neue Lehrlinge aus zehn Unternehmen des Ausbildungsverbundes ihren Weg zum Facharbeiter. In den folgenden 20 Monaten werden sie beim AZH alles Nötige erlernen, um dann im sich anschließenden betrieblichen Teil ihrer Lehrzeit in ihren entsendenden Unternehmen ihr Wissen im täglichen Betriebsalltag zu vervollkommnen.

Dass die Lehrlinge dann auch schon ihrem Ausbildungsstand entsprechend gewinnbringend in ihren Ausbildungsbetrieben eingesetzt werden können, dessen waren sich Norbert und Julian Seiler, die beiden Geschäftsführer des AZH, sicher. Dies könne und müsse, so Norbert Seiler, damit auch ein Antrieb für Unternehmen sein, auf die fundierte Ausbildung als wichtigen Faktor für den Unternehmenserfolg in Gegenwart und Zukunft zu setzen.

Und gerade mit Blick auf die Zukunft und das immer wieder diskutierte Thema des Facharbeitermangels in Deutschland sagte Norbert Seiler: "Meine persönliche Einschätzung ist die, dass viele Unternehmen keine konsequente Personalentwicklung betreiben, dass sie möglicherweise auch gar nicht die demographische Entwicklung ihrer Belegschaft im Blick haben.

Denn dann würden diese Unternehmen sehr schnell feststellen, dass sie Bedarf haben." So wertete Norbert Seiler folgerichtig die Starterzahl des Jahrgangs 2013 mit 38 neuen Lehrlingen als eigentlich zu gering, angesichts des "Gejammers" vieler Unternehmen.

Doch dies sei beim Thema Ausbildung nicht die einzige Hürde, die es zu überwinden gelte, ergänzte Julian Seiler. So würden viele Unternehmen zu zyklisch ausbilden, abhängig von der jeweiligen Wirtschaftslage mal mehr, mal weniger. Dies führe mitunter dazu, dass zum Ende der dreieinhalbjährigen Lehrzeit bei entsprechend veränderter Wirtschaftslage entweder zu viele oder zu wenige neue Facharbeiter auf den Markt kämen. "Weitaus sinnvoller ist eine konstante Zahl von Auszubildenden, in guten wie in schlechten Zeiten. So wie es zum Beispiel Schaeffler Technologies praktiziert. Das ist der richtige Weg."

Homburgs Bürgermeister Klaus Roth, der die neuen Lehrlinge am Donnerstag offiziell seitens der Stadt am noch recht neuen Firmensitz des Ausbildungszentrums Homburg in den Rohrwiesen begrüßt hatte, stieß ins selbe Horn: "Viele jammern in Deutschland über den Facharbeitermangel. Im Gegensatz dazu tun die Unternehmen, die sich für eine Ausbildung entschieden haben, aktiv etwas gegen diesen Mangel."

Dies würde aber auch bedeuten, so Roth weiter, dass junge Menschen, die sich für eine Ausbildung zum Facharbeiter entscheiden würden, eine Verantwortung übernehmen würden. "Denn die Zukunft der Industriestandorte Deutschland, Saarland und Homburg liegt auf ihren Schultern."

Damit hätten diese jungen Nachwuchskräfte mit einer soliden Ausbildung aber auch die besten Aussichten auf eine gesicherte Zukunft.

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