Wie einem beim Baden nicht der Spaß vergeht

Saarbrücken · Picknick-Decke, Schwimmente und Badehose sind eingepackt, doch bevor's ins Freibad, an den Badesee oder Fluss geht, sollten noch ein paar einfache Regeln beherzigt werden, damit es zu einem sicheren Schwimmvergnügen kommt, sagt die DLRG.

Die Sonne brennt, das kühle Nass lockt, ein schneller Sprung in den Badesee und dann ist plötzlich der Kreislauf im Keller. Meistens geht dieser Leichtsinn gut, doch manchmal schaffen es die Badefreunde nur noch mit Mühe oder mit Hilfe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) wieder aus dem Wasser. Viele Badeunfälle laufen nach dem gleichen Muster ab, sagt Oliver Zangerle, Pressesprecher der DLRG im Saarland. "Selbstüberschätzung ist die häufigste Ursache von Badeunfällen", sagt Zangerle. Die für Badegäste denkbar schlechteste Idee sei es, nach einem ausgiebigen Sonnenbad mit Alkoholgenuss und ohne langsam abzukühlen direkt ins kalte Wasser zu springen. "Dann kann es zu einer akuten Atemnot kommen", sagt Zangerle. Langsam ins Wasser zu steigen, sei wichtig, um das Herz-Kreislauf-System optimal an die kühlere Umgebung zu gewöhnen. Oft sei das Wasser direkt an der Oberfläche angenehm warm, aber schon in zwei Metern Tiefe deutlich kälter. Komme ein Schwimmer in Not, sollte sofort Hilfe gerufen werden. "Wir kommen lieber einmal zu viel als einmal zu spät", so Zangerle.

Nicht nur das Schwimmen birgt Gefahren. Oft kämen Badegäste an Badeseen auch mit Schnittverletzungen an den Füßen zum DLRG: Allein am Bostalsee habe die DLRG am vergangenen Wochenende mehr als 40 Personen mit Schnittverletzungen an den Füßen behandelt. Wegen Glasscherben und spitzer Steine sollte man beim Baden die Augen offenhalten, rät Zangerle. Vor allem gelte: "Dort, wo man den Boden nicht gut sieht, ist es sicherer zu schwimmen, statt zu gehen." Wer dagegen in einem Weiher viel auf dem Boden stehe, etwa beim Ballspielen, für den empfiehlt Zangerle Gummi-Sandalen zum Schutz der Füße. Pflanzen und auch größere Fische seien dagegen ungefährlich. Auf keinen Fall sollten Schwimmer in Panik reagieren, wenn sie etwas an ihren Beinen spürten. Gefährlicher sei aber, dass der Boden in einem Weiher unerwartet abfallen könne, wenn man ihn durchwate. "In den Weihern wird die Wasserqualität nicht kontrolliert", berichtet Zangerle. Daher sollte darauf geachtet werden, beim Schwimmen oder Ballspielen kein Wasser zu schlucken.

Grundsätzlich rät Zangerle Eltern dazu, ihren Kindern frühzeitig das Schwimmen beizubringen: "Auf keinen Fall kann man sich darauf verlassen, dass ein Kind in der Schule schwimmen lernt", sagt Zangerle. Kinder sollten spätestens ab sechs Jahren schwimmen lernen. Auch die DLRG bietet Schwimmkurse an, die in der Regel 15 bis 20 Wochen dauern. Für Kinder, die nicht oder nur wenig schwimmen können, seien Luftmatratzen oder Schwimmtiere eine Hilfe. "Die Kinder immer im Auge behalten, auch wenn sie nur im flachen Wasser planschen", so Zangerle. Kleinkinder könnten bereits im 20 Zentimeter tiefen Wasser gefährdet sein.

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HintergrundDer saarländische Landesverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat 12 153 Mitglieder und ist in insgesamt 51 Ortsgruppen organisiert. red

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