Anna Wirbel zielt scharf

Winterbach. "Schützen, bereit machen zum nächsten Schuss." Solche Kommandos waren häufig bei den Landesmeisterschaften in der Disziplin Luftpistole in Winterbach zu hören. Nach der Konzentrationsphase geht's ganz schnell: Mit 175 Metern pro Sekunde donnert das Bleigeschoss in Richtung Zielscheibe. Die liegt in zehn Metern Entfernung, hat gerade einmal 15 Zentimeter Durchmesser

 Volle Konzentration vor dem Finale: Anna Wirbel, Sandra Becker, Nathalie Brachmann, Sahra Nawrotzki, Larissa Lamberti und Kevin Natzer (v.r.) haben das Ziel im Visier. Foto: aml

Volle Konzentration vor dem Finale: Anna Wirbel, Sandra Becker, Nathalie Brachmann, Sahra Nawrotzki, Larissa Lamberti und Kevin Natzer (v.r.) haben das Ziel im Visier. Foto: aml

 Volle Konzentration vor dem Finale: Anna Wirbel, Sandra Becker, Nathalie Brachmann, Sahra Nawrotzki, Larissa Lamberti und Kevin Natzer (von rechts) haben das Ziel im Visier. Foto: aml

Volle Konzentration vor dem Finale: Anna Wirbel, Sandra Becker, Nathalie Brachmann, Sahra Nawrotzki, Larissa Lamberti und Kevin Natzer (von rechts) haben das Ziel im Visier. Foto: aml

Winterbach. "Schützen, bereit machen zum nächsten Schuss." Solche Kommandos waren häufig bei den Landesmeisterschaften in der Disziplin Luftpistole in Winterbach zu hören. Nach der Konzentrationsphase geht's ganz schnell: Mit 175 Metern pro Sekunde donnert das Bleigeschoss in Richtung Zielscheibe. Die liegt in zehn Metern Entfernung, hat gerade einmal 15 Zentimeter Durchmesser. In fünfzehn verschiedenen Klassen - von Jugend bis zu Senioren - trafen sich am Wochenende 351 Schützen, um ihre Landesmeister zu küren. "Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz", sagt Bernd Salo, Referent für Kurzwaffen des Schützenverbandes. Besondere Spannung kam in den Juniorenklassen auf. Denn nur hier gab es zusätzlich zu den Vorkämpfen noch eine Finalrunde, in der die besten acht Schützen aufeinandertrafen.Enorme Drucksituation "Wir machen das, um den jungen Leuten die Angst vor den deutschen Meisterschaften zu nehmen, da dort Finalschießen Standard sind", erklärt Salo. Diese Schießen sind deswegen so spannend, weil die acht besten Teilnehmer noch mal zehn Schüsse abfeuern. Die Folge ist, dass die Schützen mit einer enormen Drucksituation umgehen müssen. Das gelang vor allem Jerome Kaspar vom Schützenverein Reinheim. Mit 458,1 Ringen siegte er gegen den Rehlinger Thomas Jung (444,1) und Patrick Wilhelm aus Schwarzenholz (438,6). Bei den Juniorinnen war es Sandra Becker, die sich mit 453,6 Ringen vor ihren Kolleginnen Anna Wirbel (447,8) und Nathalie Brachmann (443) den Landesmeistertitel sicherte. Die frisch gebackene Landesmeisterin gab sich nach ihrem Sieg gelassen."Es ist eigentlich ganz normal, ich bin ja schon öfter Saarlandmeisterin geworden und kann jetzt zum dritten Mal zu den deutschen Meisterschaften fahren", sagt die 20-jährige Schützin vom Schützenverein Hülzweiler. Durch ihren Vater sei sie vor fünf Jahren zum Schießsport gekommen. Ihr Sieggeheimnis gibt Becker auch preis: "Ich schieße, weil es mir richtig Spaß macht und ich nicht verbissen immer gewinnen muss." Ob sie am Ende tatsächlich zu den deutschen Meisterschaften fahren darf, steht aber noch nicht fest. Die Ausrichter haben nur begrenzte Kapazitäten, daher entscheidet die Ringzahl, welche Landesmeister zu den deutschen Meisterschaften fahren dürfen.Dörsdorfer Team vorneAm Sonntagmorgen ermitteln dann die Herren ihre Meister. Das Auge fixiert das Ziel, in der rechten Hand halten sie ihre Waffe und führen den Arm nach oben. Zuerst fast 30 Zentimeter über die Zielscheibe hinaus, dann senkt sich der Arm bis zu Oberkante der Scheibe. Noch einmal einatmen, jetzt nehmen die Schützen am Abzug den Druckpunkt, verstärken den Druck auf den Abzug, bis der Schuss fällt. Treffer, "Zehn". Das ganze 40 Mal, wobei es auch schon mal vorkommt, dass die Schützen den Zielvorgang abbrechen. Zu lange gehalten, oder ein Zucken im Arm, daher gehen manche Schützen bis zu 70 Mal in den Anschlag. "Die meisten zielen viel zu lange", sagt Erich Schneider. Sobald der Schütze den Halteraum erreicht hat, soll der Schuss innerhalb drei Sekunden fallen, aber das gelingt nur wenigen. Rolf Berwanger erreichte 370 von 400 möglichen Ringen, Andreas Lermen ebenfalls 370 und Erich Schneider 365 Ringe - endlich wieder über 1100 Ringe bei einer Landesmeisterschaft, damit sicherte sich Dörsdorf den Titel mit 1105 Ringen, vor Spiesen-Elversberg (1099) und Oberlinxweiler (1096). Im Einzel reichte es nicht für Dörsdorf. Gillen Christof (Bliesen) siegte mit 379 Ringen vor Frederic Dzierzon 377 (Marpingen).

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