Ärger: Internet im Schneckentempo

Alsweiler. Er wollte schnelles Internet. Kein Problem, versprach Anbieter 1&1. Wird gemacht. Doch was Dirk Scheid (Foto: privat) aus Alsweiler bekam, ärgerte ihn maßlos. Der 31-Jährige: "Die Leistungen lagen weit unter dem, was zugesagt wurde." Trotzdem hatte er einen Vertrag in der Hand, der ihn verpflichtete, für das ursprüngliche Angebot teurer zu löhnen

 Dirk Scheid zahlte für schnelles Internet, bekam aber nur langsame Leitungen. Damit ist es jetzt vorbei. Foto: dpa

Dirk Scheid zahlte für schnelles Internet, bekam aber nur langsame Leitungen. Damit ist es jetzt vorbei. Foto: dpa

Alsweiler. Er wollte schnelles Internet. Kein Problem, versprach Anbieter 1&1. Wird gemacht. Doch was Dirk Scheid (Foto: privat) aus Alsweiler bekam, ärgerte ihn maßlos. Der 31-Jährige: "Die Leistungen lagen weit unter dem, was zugesagt wurde." Trotzdem hatte er einen Vertrag in der Hand, der ihn verpflichtete, für das ursprüngliche Angebot teurer zu löhnen. Für Scheid war klar: "Ich wollte schnellst möglich wechseln." Er rief beim 1&1-Kundenservice in Montabaur an. Dort richtete ihm eine Dame aus, dass er zwei Monate vor Vertragsende kündigen könne. Konkret: Das Schreiben müsse bis 1. November vorliegen, damit für Scheid am 24. Januar 2011 Schluss mit 1&1-Internet- sowie Telefonanschluss ist."Ich wollte zu Kabel Deutschland wechseln." Die neuen Leitungen liegen bereits, der Anschluss ist da. Der Internetzugang: bis zu 30 Mal schneller als zuvor, berichtet Scheid. "Kabel Deutschland schrieb Ende Oktober 1&1 an und kündigte in meinem Auftrag", berichtet Dirk Scheid. Doch was er darauf von seinem alten Abieter erhielt, verschlug ihm die Sprache: Vor Januar 2012 komme er nicht aus der Vertrag heraus. Er habe die Frist versäumt, drei Wochen hätten es sein müssen. Zwar entschuldigte sich ein Kundenberater für die falsche Auskunft seiner Kollegin, hielt aber am 1&1-Vertrag fest. Die Konsequenz: Jetzt kündigte ihm Kabel Deutschland. Das Unternehmen rechnete damit, dass der Alsweiler nicht zum vereinbarten Datum im Januar kommenden Jahres neuer Kunde werden kann. Erst als Scheid die Saarbrücker Zeitung einschaltet, kommt Bewegung in die Sache. Bereits 16 Stunden nach einer E-Mail der SZ an die 1&1-Pressestelle kam gestern die schriftliche Antwort: "Der Vertrag von Herrn Scheid wird zum 17. November 2010 gekündigt. ( ) Offenbar gab es hinsichtlich der Kündigungsfristen Missverständnisse." Am Telefon präzisierte Svenja Kohlhaas von der 1&1-Pressestelle: "Unsere Kollegin hatte Herrn Scheid eine falsche Kündigungsfrist mitgeteilt. Zu diesem Fehler stehen wir und entschuldigen uns." Zudem werde die Oktober-Rechnung storniert. Scheid konnte kaum glauben, dass plötzlich alles so schnell gehen soll. Samt Rufnummern-Mitnahme, so genannter Portierung. Doch auch Dorothee Janssens von Kabel Deutschland bestätigte gestern Nachmittag: "Die Informationen über die Portierung der Rufnummer zum 17. November ist heute bei uns eingegangen."

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