160 neue Organspender dank St. Wendeler Infoveranstaltung

St. Wendel. Durchschnittlich sterben in Deutschland jeden Tag drei Menschen, weil es kein Spenderorgan für sie gibt. Damit die Ärzte mehr Menschen helfen können, muss eine größere Bereitschaft zur Organspende bei der Bevölkerung erreicht werden. Diese Aufgabe hat sich das Infoteam Organspende Saar (IOS) gestellt

 Von links: Martin Müller und Klaus Schmitt (IOS), Hanna Schmitt und Dr. Thomas Lamberty informierten in St. Wendel.Foto: IOS

Von links: Martin Müller und Klaus Schmitt (IOS), Hanna Schmitt und Dr. Thomas Lamberty informierten in St. Wendel.Foto: IOS

St. Wendel. Durchschnittlich sterben in Deutschland jeden Tag drei Menschen, weil es kein Spenderorgan für sie gibt. Damit die Ärzte mehr Menschen helfen können, muss eine größere Bereitschaft zur Organspende bei der Bevölkerung erreicht werden. Diese Aufgabe hat sich das Infoteam Organspende Saar (IOS) gestellt. Zu seinen Aktionen gehörte der Informationstag am vergangenen Samstag im Globus-Warenhaus auf dem Tholeyerberg. Im Vorkassenbereich und an den Haupteingängen waren neun Stunden lang Stände aufgestellt, an denen nicht nur Infomaterial ausgegeben wurde. Es gab auch unzählige Gespräche zwischen den Mitarbeitern des IOS und den Kunden. An den Ständen wurden rund 2000 Besucher gezählt, von denen sich 160 einen Organspendeausweis ausstellen ließen.Bei der Eröffnung der Veranstaltung sprach der Abteilungsleiter des saarländischen Ministeriums für Gesundheit und Verbraucherschutz, Dr. Thomas Lamberty. Die Organspende sei eines der meistdiskutierten Themen, werde von vielen Menschen jedoch verdrängt. Gründe seien die Angst vor der Konfrontation mit dem eigenen Tod sowie unklare Vorstellungen vom Ablauf einer Organentnahme. In den zurückliegenden Jahren habe die gesellschaftliche Akzeptanz der Organspende jedoch gesteigert werden können. Vielen Menschen könne somit das Leben gerettet und eine neue Lebensqualität geschenkt werden. In Deutschland seien es jedes Jahr fast 4000. Aber immer noch würden 12 000 Patienten auf den Wartelisten stehen. Dr. Lamberty sprach auch von der Organspendekampagne, die die saarländische Landesregierung im Jahre 2009 ins Leben gerufen habe und dankte den Kooperationspartnern und den Selbsthilfegruppen für ihr Engagement, bei der Aufklärung der Bevölkerung mitzuhelfen.

Der Präsident der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt, Joachim Müller, sagte: "Ich habe die Hoffnung, dass wir heute viele Menschen finden, die ihre Organe spenden wollen, also nicht nur einfach dafür plädieren, sondern Taten schenken." Globus-Chef Thomas Bruch versicherte, dass das Unternehmen die Aktion des Infoteams gerne unterstützt hat und es auch in Zukunft tun werde. gtr

Hintergrund

Im Saarland sind im vergangenen Jahr folgende Organentnahmen gemeldet worden: Niere 37, Herz acht, Leber 19, Lunge sechs, Bauchspeicheldrüse zwei. An Transplantationen wurden vorgenommen: Nieren 32, Leber 31, Lunge 15 und ein Herz. Auf der Organspende-Warteliste standen im Vorjahr 173 Patienten. Mit 20,6 Organspendern auf eine Million Einwohner liegt das Saarland über dem Bundesdurchschnitt. gtr

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