Aktuell warten nach Angaben des Homburger Transplantationszentrums fast 200 Menschen im Saarland auf eine Organspende. Vor allem Nieren werden benötigt. Auf ein solches Spenderorgan warten 83 - allerdings nicht nur Saarländer. Auch Menschen aus anderen Bundesländern können sich hierzulande auf die Warteliste setzen lassen.

"Die Zahl der Organspender nimmt jedoch seit 2010 im Saarland deutlich ab", erklärt Klaus Schmitt vom Infoteam Organspende Saar (IOS). Die Anzahl habe sich sogar mehr als halbiert. Während es 2010 noch 21 Organspenden gab, wurde 2014 nur in neun Fällen Organe gespendet.

Der Grund sei vor allem, dass sich die Einstellung der Bevölkerung verändert habe. Viele stünden nach den Organspende-Skandalen der vergangenen Jahre einer Spende kritisch gegenüber, erläutert Schmitt. Das gehe aus bundesweiten Statistiken hervor. Zudem deute alles darauf hin, dass immer weniger Hirntote - also potenzielle Organspender - von Krankenhäusern gemeldet würden. Hier sieht Schmitt Verbesserungspotenzial.

An diesem Samstag wird bundesweit der Tag der Organspende begangen. Aus diesem Anlass wird an der Wilhelm-Heinrich-Brücke in Saarbrücken die "Oase geschenkten Lebens" eingeweiht. Dort soll ein sogenannter "Organspendebaum" zum Gedenken an Saarländer, die mit ihrer Spende anderen die Chance auf neues Leben gegeben haben, gepflanzt werden. Daneben wird eine Stele enthüllt. Das Projekt wurde von IOS und der Selbsthilfegruppe Niere-Saar gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium erarbeitet. Auch in den Folgejahren sollen Bäume zum Dank an die Organspender und deren Angehörige gepflanzt werden. Ab 11.30 Uhr informiert die Selbsthilfegruppe Niere-Saar in der Saarbrücker Bahnhofstraße über Organspenden .