120 Jahre Chorgesang

St. Wendel. In dem St. Wendeler Männerchor, der zurzeit mit 28 Sängern sehr aktiv ist, leben gleich zwei Chöre aus der Stadt weiter: der Städtische Männerchor von 1845 und der Männergesangverein Alsfassen-Breiten. Zwar existieren sie nicht mehr als selbstständige Vereine. Dennoch werden die Traditionen der beiden Chöre immer noch gepflegt

 Wertvolles Erinnerungsstück: Der Männergesangverein 1891 Alsfassen-Breiten bei einem Ausflug im Jahre 1930. Foto: Verein

Wertvolles Erinnerungsstück: Der Männergesangverein 1891 Alsfassen-Breiten bei einem Ausflug im Jahre 1930. Foto: Verein

St. Wendel. In dem St. Wendeler Männerchor, der zurzeit mit 28 Sängern sehr aktiv ist, leben gleich zwei Chöre aus der Stadt weiter: der Städtische Männerchor von 1845 und der Männergesangverein Alsfassen-Breiten. Zwar existieren sie nicht mehr als selbstständige Vereine. Dennoch werden die Traditionen der beiden Chöre immer noch gepflegt. Vor einigen Tagen gedachten die Sänger des Gründungsjahres der Alsfassen-Breitener. Der Chor wäre Anfang Juni 120 Jahre alt geworden. Aus seinen Reihen singen noch heute viele Männer in der 1975 gegründeten Chorvereinigung, so dass der Chorgesang in Alsfassen-Breiten weiterlebt.Vereinsvorsitzender Hermann Schmitt ließ bei der 120. Geburtstagsfeier im Kulturzentrum die Geschichte des MGV Alsfassen-Breiten Revue passieren. Am 1. Juni 1891, so berichtete er, hätte eine Gruppe junger Männer dem Lehrer Wendel Finkler zum 50. Berufsjubiläum ein Ständchen gebracht. Dies sei die Geburtsstunde des Vereins gewesen. Zum Vorsitzenden sei damals Peter Wagner, zum Dirigenten Peter Schumacher und zum Vereinslokal das Gasthaus Schmitt-Schönwald bestimmt worden. Eine noch heute existierende Vereinsfahne wurde 1898 von Klosterschwestern in Landstuhl angefertigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte der Dirigent Felix Warken den MGV, der 1948 bereits 89 Stimmen zählte, zu neuer Blüte. Warkens Nachfolger wurde Paul Bockshecker.

Gemeinsamer Vorstand

Weil die Zahl der Sänger in beiden Vereinen ständig zurückging, einigte man sich 1975, eine Chorgemeinschaft zu gründen. Vorsitzender in Alsfassen-Breiten war damals Wilhelm Kölsch, beim "Städtischen" Hubert Nolden. Bis 1981 blieben die beiden Vereinsvorstände selbstständig. Dann übernahm Eugen Gramlich den Vorsitz in einem gemeinsamen Vorstand und blieb 35 Jahre lang im Amt. Dirigent des Männerchores waren nach Paul Bockshecker Oswald Schu und Gregor Klaesner. Seit 1981 schwingt Hermann Lissmann den Dirigentenstab.

Bei der Feier im Kulturzentrum erinnerte der Chor mit Liedern wie "In Freud und Leid zum Lied bereit" und "Hinein in die blühende Welt" an das frühere Repertoire des Alsfassen-Breitener Chores. Mit einem großen Querschnitt schöpfte er aber auch aus dem reichhaltigen Liedprogramm, welches bei vielen Veranstaltungen das Jahr über zu hören ist. Am Klavier begleitete Martina Haßdenteufel. Unter den Gästen im Saal waren auch die Frauen ehemalige Sänger. Dem Ausspruch des Vorsitzenden Hermann Schmitt "Das Volkslied schöpft aus klaren Quellen - nichts klingt lieblicher als eines Menschen Stimme" wurde der Festsaal gerecht, als alle gemeinsam das Volkslied "Wohlauf in Gottes schöne Welt" sangen. gtr

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