Mila Liedtke ist fasziniert von Hühnern Mila und ihre Hühner

Mittelbach · Die elfjährige Mila Liedtke ist fasziniert von Hühnern. Später möchte sie mit ihnen auf Ausstellungen. Unterstützung erhält sie von Gerd Müller, dem Vorsitzenden des Zweibrücker Kleintierzuchtvereins.

 Hahn im Korb und Chef aller Damen ist Cofie. Mila Liedtke ist froh, dass sie ihn hat – obwohl sie anfangs eher skeptisch war.

Hahn im Korb und Chef aller Damen ist Cofie. Mila Liedtke ist froh, dass sie ihn hat – obwohl sie anfangs eher skeptisch war.

Foto: Elisabeth Heil

Räuberline heißt Milas Lieblingshuhn. Eigentlich ist sie noch ein Küken, aber auf dem Weg, das schönste Huhn von allen zu werden. Davon ist die Elfjährige fest überzeugt. Gemeinsam mit 13 weiteren Küken, sieben Hühnern und einem Hahn lebt Räuberline auf dem schönen Grundstück der Familie in Mittelbach. Hinzu kommen Kaninchen Flocke und Neuzugang Blümchen, ein junges Zwergkaninchen. „Blümchen hat uns Gerd Müller geschenkt und wir sind so froh, sie zu haben“, gesteht Mila, nachdem ihr erstes Kaninchen Hexe nach einem Ausflug durch den Gartenzaun in den angrenzenden Wald nicht mehr zurückgekommen war.

Gerd Müller ist Mila und ihrer Familie der perfekte Ansprechpartner, wenn sie Fragen zu ihren Hühnern haben. Als Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins weiß er bestens Bescheid und gibt seinen großen Erfahrungsschatz sehr gerne an den Nachwuchs weiter. Milas Wissensdurst ist übrigens riesig und die Arbeit mit den Hühnern inzwischen zu ihrem liebsten Hobby geworden – neben der Kunst und dem Klavierspielen. „Später möchte ich mit meinen Hühnern unbedingt auf Ausstellungen gehen. Ich bin mir auch sicher, dass ich mit Räuberline gute Chancen haben werde“, betont das Mädchen. „Sie ist einfach schön, das sieht man jetzt schon. Also schön gebaut, schön kräftig, ihre Brust ist schön und auch das Schwänzchen wächst wunderbar“, schwärmt sie. Außerdem sei sie reinrassig, die Voraussetzung, um überhaupt an Ausstellungen teilnehmen zu dürfen.

„Räuberline ist ein Zwerg-Plymouth-Rocks“, erklärt Mila weiter. „Diese Rasse ist besonders zutraulich, wenig anspruchsvoll und zäh“, weiß die Sechstklässlerin. Ihr großes Wissen hat sie aber nicht nur von Gerd Müller, sondern auch aus der „Hühnerbibel“, die ihr der Vorsitzende ausgeliehen hat und die momentan zu ihrer Lieblingslektüre gehört. Der Kontakt zum Vorsitzenden kam übrigens durch Mama Sarah Liedtke zustande. „Wir wollten unsere Hühner impfen lassen, und ich war auf der Suche nach Information und Unterstützung“, erzählt sie.

Dass es in Milas Leben Hühner gibt, hat sie vor allem ihrem Papa zu verdanken. Daniel Liedtke wollte immer schon Hühner haben. Als er sich gemeinsam mit seiner Frau Sarah Ende 2015 ein Einfamilienhaus mit großem Garten in Mittelbach kaufte, waren die räumlichen Voraussetzungen geschaffen. Inzwischen hat er für die Tiere ein wunderschönes und großzügiges Gehege gebaut. Darüber hinaus gibt es verschiedene Auslaufmöglichkeiten.

Insbesondere Glucken und ihre ganz kleinen Küken brauchen nämlich einen eigenen, geschützten Bereich für sich. Und weil es die Liedtke-Hühner so schön haben, kam vor ein paar Wochen das Angebot von Gerd Müller, ob sie nicht eine seiner Hennen mit ihren vier Küken bei sich aufnehmen möchten. „Das haben wir natürlich gerne gemacht“, sagt Mila. Am Ende seien es allerdings nicht vier, sondern elf Küken geworden, sagt die Elfjährige, „weil sich sieben Küken einer anderen Henne bei dieser Henne wohler fühlten. „So ist das bei Hühnern manchmal“, erklärt Mila und fügt hinzu: „Räuberline darf ich übrigens behalten und die Küken, die am Ende nicht die Ausstellungskriterien erfüllen, auch“, freut sie sich.

Neben Räuberline tummeln sich zurzeit also noch Holly und White-Beauty bei Mila und ihrer Familie, Tweety mit ihrem gelben Erkennungsring, Miracle, das kleine Wunder, weil sie trotz einer anfänglichen schweren Unterkühlung doch überlebt hat und Krümel mit dem schwarzen Punkt am Auge. „Wir haben außerdem zwei moderne englische Kämpfer, Speedy und Jackpot, darüber hinaus die drei Zwerg-Plymouth-Rocks-Küken Glücksbärchen, Träumchen und Wölkchen.“

Hahn im Korb und Chef aller Damen ist Cofie. „Zunächst wollte ich gar keinen Hahn. Ihn haben wir von unserem Nachbarn, der damals seine Küken zu unserer Glucke brachte. Cofie war dabei und ist geblieben. Heute bin ich froh, dass wir ihn haben, er warnt, hält zusammen und ruft zum Futter, das ist echt schön“, findet Mila. Am Anfang sei er auch sehr verschmust und zutraulich gewesen, inzwischen nicht mehr so, gesteht sie.

Unterstützt wird sie bei der Arbeit mit den Hühnern von ihrer kleinen Schwester Maeva und den Eltern. „Sie helfen beim Füttern und Saubermachen, aber Hühner machen nicht nur Arbeit. Man kann auch wunderbar mit ihnen schmusen, oder ich lege mich in die Wiese und beobachte sie. Außerdem legen sie Eier, die sehr gut schmecken.“ Hühnerfleisch esse sie nicht mehr. „Das gilt inzwischen aber auch für anderes Fleisch. Mit den Hühnern bin ich zur Vegetarierin geworden“, sagt Mila. „Was manche vielleicht gar nicht wissen, Hühner sind sehr liebevolle Tiere. Wie sie sich um ihre Küken kümmern, das ist schon außergewöhnlich“, sagt sie.

Später möchte Mila Tierärztin werden. Und Hühnerzüchterin? „Nein, das nicht. Als Züchter muss man seine Hühner ja hergeben, das ist nichts für mich. Dazu habe ich sie alle viel zu lieb!“

 Milas Liebling heißt Räuberline und ist ein Zwerg-Plymouth-Rocks.

Milas Liebling heißt Räuberline und ist ein Zwerg-Plymouth-Rocks.

Foto: Elisabeth Heil
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