Naturbühne Gräfinthal Theater um einen aufgeblasenen Hahn

Gräfinthal · Die Naturbühne Gräfinthal feierte am Wochenende Premiere mit dem Kinderstück „Die Abenteuer von Petersson und Findus“.

 Kai Azizi brillierte als Hahn „Caruso“ bei der Premiere des Kinderstücks „Die Abenteuer von Petersson und Findus“, das die Naturbühne Gräfinthal in diesem Jahr spielt.

Kai Azizi brillierte als Hahn „Caruso“ bei der Premiere des Kinderstücks „Die Abenteuer von Petersson und Findus“, das die Naturbühne Gräfinthal in diesem Jahr spielt.

Foto: Jörg Martin

Michael Nagel beschrieb die besondere Atmosphäre bei der Premiere von „Die Abenteuer von Petersson und Findus“ (Spielleitung: Kathrin Wannemacher und Wilken Schütz) der Naturbühne Gräfinthal am Sonntagnachmittag gleich zu Beginn. „Es ist was ganz Besonderes für uns: Seit zwei Jahren das erste Kinderstück“, freute sich der Vorsitzende des Kultur- und Theatervereins Bliesmengen-Bolchen. Corona hinterlässt Spuren, auch beim Freilichttheater. Wegen der Planungsunsicherheit startete die Saison etwas später, hat etwas weniger Mitwirkende und dauert dafür etwas länger. Auch die traditionelle Autogrammstunde der Schauspieler am Ende des Stücks, bei der die Kinder zu Hauf auf die Bühne strömen, ihren „Stars“ ganz nahe sind und eine Unterschrift ins Programmheft oder auf den Arm geben lassen, war dieses Mal nicht drin.

Dafür entführten die Theatermacher die Zuschauer nach Schweden. Deshalb habe man gar schwedisch geübt, gestanden Frau Andersson (Heidi Schütz) und Gustavsson (Christian Mischo) anfangs. Brauchte man doch gar nicht. Die quirlige Katze Findus (Yolanda Stabel) ist des Deutschen genauso mächtig wie ihr Herrchen Petersson (Markus Fillgraff). Der hat es mit dem Stubentiger überhaupt nicht leicht, da der ihm regelrecht auf der Nase herumtanzt. Er will zum dritten Mal für dieses Jahr seinen Geburtstag feiern, weil er dann immer Pfannkuchentorte bekommt. Dafür nimmt er zwischendurch mal den Kampf mit einem Stier (Matthis Hinz) auf. Schnell bezieht die Katze die Kinder mit ein, fordert sie zum Mitsingen auf, und die haben so richtig viel Freude daran.

Das gefällt den beiden völlig überdrehten Hühnern, Henriette (Susanne Görgen und Prillan (Jasmin Azizi), überhaupt nicht. Die haben ganz andere Sorgen: Hahn Caruso (Kai Azizi), ein Alphatier sondergleichen, betritt die Bühne und zieht die Hühner in seinen Bann. Der arrogante Gockel und Möchte-Schöngeist geht Findus mächtig auf den Keks. Jetzt dichtet er gar „Hoch auf dem gelben Wagen“ um, hat dabei die Lacher auf seiner Seite und schleimt sich gar beim Publikum ein. Geht ja gar nicht. Selbst beim von ihm spontan ausgelobten Gesangswettbewerb steht er als Sieger fest. „Der ist ein aufgeblähter Krähhals!“, findet die Katze. „Hier bin ich Hahn, hier kann ich sein“, freut sich der Gockel noch zunächst. Doch Petersson limitiert das übertriebene Krähen von Caruso daraufhin: Einmal pro Stunde maximal für fünf Minuten. Klar, dass da Feind Findus trickst, bis Caruso keinen Ton mehr rausbekommt. Sogar die Hühner wenden sich ab. Künstler wären schon immer verkannt worden, so der Gockel eingeschnappt. Findus schmiedet einen diabolischen Plan, von dem Petersson natürlich nichts weiß. Und am nächsten Morgen ist Caruso weg und alle sind allein, allein. Seither ist nichts mehr wie es war. Petersson verschläft immer und hat meist miese Laune. Auch das gemeinsame Angeln und Zelten mit den Hühnern ändert daran wenig. Erst als das Schwein Mathilda (Melanie Mohrbach) die Kartoffel-Setzlinge frisst, kommt wieder Bewegung ins Spiel. Sie wollen den Fuchs (Ellenore Niederländer), der nachts in der Gegen sein Unwesen treibt, überlisten. Doch der reagiert nicht auf die Falle, obwohl dabei viel Trickreiches angewandt wird. Doch dafür ist jemand anderes plötzlich wieder da, den man sehnlichst vermisst hatte.

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