Züge nach Homburg frühestens 2015

Zweibrücken/Kaiserslautern. Mit attraktiveren Fahrzeugen und einem besseren Angebot wurde am Sonntag das neue Westpfalznetz der DB Regio in Betrieb genommen. Aus diesem Anlass wurden gestern 4000 Frühstückstüten, gefüllt mit einem Croissant, einem Getränk und einem Weihnachtsgruß, auf den Bahnhöfen in Zweibrücken, Kaiserslautern Pirmasens und Saarbrücken verteilt

 Gestern verteilte die Bahn Frühstückstüten an die Kunden. Foto: PM

Gestern verteilte die Bahn Frühstückstüten an die Kunden. Foto: PM

Zweibrücken/Kaiserslautern. Mit attraktiveren Fahrzeugen und einem besseren Angebot wurde am Sonntag das neue Westpfalznetz der DB Regio in Betrieb genommen. Aus diesem Anlass wurden gestern 4000 Frühstückstüten, gefüllt mit einem Croissant, einem Getränk und einem Weihnachtsgruß, auf den Bahnhöfen in Zweibrücken, Kaiserslautern Pirmasens und Saarbrücken verteilt. "Wir sind zuversichtlich, dass die DB Regio auch die deutlich höheren Anforderungen an Pünktlichkeit, Sauberkeit und Kundenfreundlichkeit erfüllen kann ", erklärte Michael Heimmann, Direktor des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd). Das Unternehmen habe nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten.Am Rande einer Pressekonferenz stellte Heilmann in Kaiserslautern auch noch einmal die Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken in Aussicht: "Sie kann aber frühestens im Jahr 2015 verwirklicht werden, wenn die S-Bahn Rhein-Neckar neu ausgeschrieben wird." Er verwies auf die positive Machbarkeitsstudie (wir berichteten). Entsprechende Verhandlungen mit dem Saarland liefen seit einiger Zeit. Rudolf Becker, Ministerialrat im Saarbrücker Wirtschaftsministerium, entgegnete: "Die Finanzierung des Projektes ist noch längst nicht gesichert." So sei nicht geklärt, wie die Kosten für den Ausbau bezahlt und wer das Geld für den Betrieb aufbringen wird.

Für die Bahnkunden gebe es aber schon jetzt Grund zur Freude. Mit dem neuen Westpfalznetz habe sich beispielsweise auch die Verbindung von Pirmasens nach Saarbrücken verbessert. Neben den neuen Haltepunkten in Einöd, am Zweibrücker Rosengarten und in Stambach, die 2009 in Betrieb genommen werden sollen, gibt es auch einen optimierten Fahrplan. Unter anderem können Nachtschwärmer jetzt samstags noch um 23.40 Uhr von Saarbrücken nach Zweibrücken zurückfahren. Für den Berufsverkehr gibt es auf dieser Strecke werktags eine zusätzliche Fahrt um 16.34 Uhr. Die neuen Züge der DB Regio böten mit bequemen Sitzen, Klimaanlage sowie schöneren Fahrgasträumen deutlich mehr Komfort, hieß es. Außerdem gebe es größere Mehrzweckräume für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder. "Durch den Einsatz von Zugbegleitern ab 19 Uhr wird auch für mehr Sicherheit gesorgt", informierte Udo Wagner, Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio Südwest. Sein Unternehmen habe außerdem neue Fahrkarten-Automaten aufgestellt. "Die Automaten, die auch EC-Karten akzeptieren, haben wir von Seniorenverbänden testen lassen", sagte Wagner.

Meinung

Verhängnisvolle Warteschleife

Von Merkur-RedakteurManuel Görtz

 Udo Wagner, Michael Heilmann und Rudolf Becker (von links) erklären das Westpfalznetz. Foto: Norbert Rech

Udo Wagner, Michael Heilmann und Rudolf Becker (von links) erklären das Westpfalznetz. Foto: Norbert Rech

Es ist ein Dämpfer für die Weiterentwicklung Zweibrückens, dass die Bahnstrecke nach Homburg frühestens 2015 reaktiviert werden soll. Und ein Armutszeugnis für die Zusammenarbeit zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Denn je länger sich Mainz und Saarbrücken streiten, wer wie viel von den Kosten für die Wiederinbetriebnahme übernimmt, desto eher läuft Homburg Gefahr, seinen Intercity-Haltepunkt zu verlieren, der mit einer schnellen Anbindung Zweibrückens deutlich aufgewertet würde. Aber auch Zweibrückens Wachstumsmotoren Flughafen, DOZ und das neue Kongresszentrum in der Festhalle drohen durch die fehlende Zug-Verbindung nach Homburg an Schubkraft zu verlieren.

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