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moment mal Fest der Liebe als Sündenfalleoder: Trennkost à la Presl Liebe Leserinnen, Liebe Leser, man müsste Klavier spielen können, sang bereits 1941 der unverwüstliche Johannes "Jopie" Heesters (105), von dessen Konzerten verfallene Tickets Spöttern und dem Vernehmen nach schon in den Innentaschen der

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Fest der Liebe als Sündenfalleoder: Trennkost à la Presl

Liebe Leserinnen, Liebe Leser, man müsste Klavier spielen können, sang bereits 1941 der unverwüstliche Johannes "Jopie" Heesters (105), von dessen Konzerten verfallene Tickets Spöttern und dem Vernehmen nach schon in den Innentaschen der Ötzi'schen Felljacke gefunden worden sein sollen. Klavier - oder halt ein anderes Instrument, denn Musik verbindet, zaubert auf unnachahmliche Weise Stimmung und Stimmungen. Denke ich mir Jahr für Jahr, wenn ich wie viele andere - in diesem Jahr leider auffallend wenige - in der Zweibrücker Alexanderskirche das Adventskonzert des Fallschirmjägerbataillons 263 verfolge. Auch wenn es erst die sechste Auflage war, so darf es sich durchaus traditionell nennen, und es darf - zumindest bei mir - in den erlauchten Kreis jener Ereignisse und Veranstaltungen einziehen, von denen hier schon die Rede war und die bei mir in der Vorbereitung auf Weihnachten stehen. Wenn die Musik des Reservistenmusikzuges aus dem benachbarten Saarland den sakralen Kirchenraum erfüllt, dann ist Weihnachten nicht mehr weit!Hoch-Zeit übrigens auch für alle, die schnell noch ihre Ratschläge absondern, wie man das Fest der Liebe und der Kalorien problemlos übersteht. Eine namhafte Krankenkasse hat beispielsweise Weihnachten in dieser Woche den Stempel Sündenfalle aufgedrückt - ob all der kulinarischen Verlockungen, die uns da im Feiermarathon und in der schmackhaften Hinführung zum Fest in Versuchung führen. Immerhin folgt der erlösende Tipp auf derselben Seite der Pressemitteilung, denn die Ernährungsberater gestehen dem auf seinen Bauch herunterblickenden Leser jovial zu, dass niemand in der Vorweihnachtszeit aus Angst vor ein paar Pfunden auf die süßen Leckereien verzichten sollte. Denn, merke: Neidisch auf die Lebkuchen des Kollegen zu schielen, frustriert nur und führt irgendwann zu Heißhungerattacken auf Plätzchen und Co. Wie wohltuend ist da die mitgelieferte Erfahrung, dass die Gewichtszunahme an Weihnachten sehr wahrscheinlich ist (leider allzu wahrscheinlich, Anm. d. Red.) und auch nicht zu verhindern. Das beruhigt. Und zufrieden nehme ich den Tipp zur Kenntnis, dass das Anwachsen meines eh schon stattlichen Körpers zumindest zu begrenzen sei, wenn es mir gelänge, nicht alle Kalorienbomben auf einmal zu verschlingen, sondern immer nur eine Sünde pro Weihnachtsmarkt. Oder Festtag. Oder Gang. Die aktuell trendige Form der Trennkost halt, die bei mir wie bei Bundesliga-Super-XXXL-Schwergewicht Reiner "Calli" Calmund eigentlich seit alters her bedeutet, nicht alles auf einen Teller.Wobei, mit dem Begriff Trennkost muss man in Zweibrücken ja aktuell sehr vorsichtig sein, denn die Genossen interpretieren dies ja à la Fritz Presl so, dass man das gemeinsame Weihnachtsessen im Stadtrat getrennt von OB und anderen Fraktionen einnimmt.Als ob man den aufgestauten Ärger nicht anderweitig verarbeiten oder ihn kurzerhand runterspülen könnte. Mit einem Glühwein zum Beispiel, den es auf den diversen Weihnachtsmärkten und vielen Ständen in Städten und Gemeinden gibt. Das Schöne daran: Man kann den dampfenden roten Wein ohne Reue und Sorgen genießen, denn das Landesuntersuchungsamt (LUA), von dem ich ehrlicherweise nicht mal wusste, dass es dies gibt, hat festgestellt, dass die Qualität des Glühweins auf heimischen Märkten, aus den Regalen des Einzelhandels und von Kellereien und Winzern in den letzten Jahren kontinuierlich besser geworden ist. 60 Glühweine hat das LUA in einer schweißtreibenden Arbeit untersucht - die eigene Leber immer im Dienst der guten Sache. Dann stand fest: Bei der chemischen Analyse fiel keiner der Glühweine negativ auf. Das ist doch mal eine schöne Nachricht zum Start in eine neue Woche, oder? Michael Klein Chefredakteur

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