Viel Bewegung in Zweibrücken

Die politische Landkarte in Zweibrücken wird neu geordnet: Michael Wöhler ist neuer Hoffnungsträger der CDU. Kreisparteichef und Landtagskandidat soll der Terex-Manager in den nächsten Tagen werden. Fest steht: Wöhler wird die politischen Debatten in Zweibrücken beleben. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist er bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen

Die politische Landkarte in Zweibrücken wird neu geordnet: Michael Wöhler ist neuer Hoffnungsträger der CDU. Kreisparteichef und Landtagskandidat soll der Terex-Manager in den nächsten Tagen werden. Fest steht: Wöhler wird die politischen Debatten in Zweibrücken beleben. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist er bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Und wirtschaftliche Kompetenz ist in der Zweibrücker Politik dünn gesät. Trotzdem geht die CDU ein hohes Risiko mit Wöhler ein. Denn ein Zugpferd ist er (zumindest noch) nicht: Für die Stadtratswahl vorigen Juni hatten die Christdemokraten ihn auf Platz 12 gesetzt, die Wähler ließen ihn auf 17 abrutschen, Wöhler verfehlte den erwarteten Einzug in den Rat klar. Wöhlers wahrscheinlicher SPD-Gegenkandidat bei der Landtagswahl, Fritz Presl, hat nicht nur den Amtsbonus, sondern bekam bei Ratswahlen immer sehr viele Personenstimmen. Die CDU muss deshalb auf Wöhlers Kampfgeist spekulieren - und dass sein schlechtes Ratswahl-Ergebnis eher an mangelnder Bekanntheit lag als daran, dass er als Terex-Personalvorstand manchmal wenig populäre Entscheidungen trifft. Die CDU täte deshalb gut daran, Wöhler für die Landtagswahl einen sicheren Listenplatz zu geben - zumal ein Spitzenmanager auch gut für die Landtagsfraktion wäre. Spekuliert wird auch schon über eine Oberbürgermeister-Kandidatur Wöhlers 2012. Wöhler schließt dies zwar nicht aus - und nährt damit diese Spekulationen. Realistisch sind sie aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Denn wenn Wöhler 2011 in den Landtag kommt, wäre ein Wechsel auf den OB-Sessel eher ein Abstieg. Und sollten die Wähler Wöhler nicht im Landtag haben wollen, wären zwei Niederlagen in Folge eine schlechte Basis für eine OB-Kandidatur - es sei denn, die Niederlage wäre sehr knapp. Bewegt hat sich diese Woche auch die Sparkasse. Vorstandschef Rolf E. Klein macht kein Geheimnis mehr daraus, dass er in Rimschweiler wieder einen Geldautomaten aufstellen will - und in Niederauerbach und Ixheim wird schon ab Montag durch die Wiedereinführung von Kassenpersonal eine frühere Entscheidung korrigiert. Das alles kostet zwar zunächst Geld. Doch im Endeffekt dürfte es sich rechnen, wenn sich die Sparkasse auf ihre Stärke besinnt, die Verbundenheit mit der Region - anstatt bundesweit agierende Banken kopieren zu versuchen. Für heftige Debatten hat im Stadtrat am Mittwoch eine mögliche Tourismusförder-Abgabe von zwei Euro pro Hotelübernachtung gesorgt. Gelitten hat die Diskussion dadurch, dass die CDU in ihrem Antrag in den Vordergrund gestellt hat, die Mehrwertsteuersenkung für Hotels aushebeln zu wollen. Zielführender wäre gewesen, hervorzuheben, dass eine solche Abgabe auch positive Effekte für die Zweibrücker Hoteliers hat: Wenn die klamme Stadt Geld bekommt, um Zweibrücken touristisch attraktiver zu machen, dürften auch mehr Touristen hier übernachten.

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