Tag der offenen Tür am 1. September Feuerwehr zum Anfassen

Zweibrücken · Die Feuerwehr in Zweibrücken lädt für kommenden Sonntag, 1. September, zum Tag der offenen Tür ein. Die Besucher können sich an Technik versuchen und Schauübungen verfolgen. Tags zuvor wird das Jubiläum „40 Jahre Jugendfeuerwehr“ gefeiert.

 Auch zu sehen wird es beim Tag der offen Tür einiges geben (Symbolbild von einer Gefahrstoffzug-Übung mit unter anderem der Zweibrücker Wehr).

Auch zu sehen wird es beim Tag der offen Tür einiges geben (Symbolbild von einer Gefahrstoffzug-Übung mit unter anderem der Zweibrücker Wehr).

Foto: Feuerwehr Zweibrücken/Feuerwehr

Die Feuerwehr steht hoch im Kurs bei den Menschen. Wenn alljährlich die Bürger gefragt werden, welchem Beruf sie die meiste Wertschätzung entgegenbringen, landet Feuerwehrmann/-frau stets auf den obersten Plätzen. Kein Wunder also, dass der Tag der offenen Tür, der jährlich am ersten Sonntag im September von den Zweibrücker Brandschützern veranstaltet wird, immer wieder zum Publikumsmagneten gerät. „Jedes Jahr kommen, über den Tag verteilt, rund 1000 Besucher“, erklärt Frank Theisinger. Der Stadtfeuerwehr-Inspekteur hofft, dass auch in diesem Jahr wieder viele Menschen aus Zweibrücken und der Region kommen werden. Heuer findet der Besuchertag am Sonntag, 1. September, statt.

Das Programm könne sich sehen lassen, verspricht Theisinger. Es werde eine Feuerwehr zum Anfassen geboten. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. So stehen in der Zeit von 10.30 Uhr, wenn sich die Pforten an der Wache an der Landauer Straße 76 am Sonntag öffnen, bis zum offiziellen Ende um 18 Uhr Feuerwehrfahrzeuge auf dem Hof – „hier ist ,Anfassen’ und ,Reinsetzen’ ausdrücklich erwünscht“, erklärt Theisinger.

Die Brandschützer stellen alles, was ihr Fuhrpark hergibt, auf den Hof: Gelenkmast, Gefahrstoff-Fahrzeug, Rüst-Fahrzeug und die ganz klassischen Einsatzautos. Da schlägt sicher so manches Herz von kleinen wie auch großen Besuchern größer, wenn es gilt, einmal hinter dem Lenkrad für ein Foto zu posieren und den Vorbildern nachzueifern.

„Natürlich gibt es auch wieder eine Führung durch das Feuerwehr-Haus. Wir stellen die Technik vor, die Besucher können sehen, wie wir arbeiten, diese Führung wird immer gut angenommen“, erklärt der Stadtfeuerwehr-Inspekteur.

Ebenfalls werden wieder „Schauübungen“ angeboten: Hier zeigen die Mitglieder der Wehr in simulierten Einsätzen, was sie alles können. Und selbstredend kommt bei dem Besuchertag auch das leibliche Wohl nicht zu kurz, Speisen und Getränke werden dann laut dem Feuerwehr-Chef zu moderaten Preisen angeboten.

Frank Theisinger hofft natürlich, dass beim Besuchertag der eine oder andere Funke überspringt – natürlich nur im übertragenen Sinne. Will heißen: dass manch kleiner oder großer Besucher den Entschluss fasst, bei der Zweibrücker Feuerwehr mitzumachen.

Nach wie vor habe die Feuerwehr der Rosenstadt Personalnöte, bedauert Theisinger. Das Rückgrat der Rosenstadt-Wehr sind seit jeher die Ehrenamtlichen. Aktuell seien es in Zweibrücken und den Vororten 120 Helfer. Das sei leider deutlich unter dem Wünschenswerten. „Ein guter Wert wären 200 Helfer“, verdeutlich Theisinger.

Immerhin gibt es dafür Entlastung bei den Hauptamtlichen. Aktuell sind fünf Feuerwehrleute als Hauptamtliche angestellt. Sechs weitere sollen in absehbarer Zeit folgen, erklärt Theisinger. Es seien bereits sechs Stellen ausgeschrieben, eine siebte solle folgen, so dass in den nächsten Monaten zwölf Hauptamtliche an der Landauer Straße ihren Dienst verrichten werden. Damit sei zumindest die Tagesschicht gut abgedeckt.

Dieses Jahr hat die Feuerwehr bislang 205 Einsätze absolviert, zieht Theisinger eine Zwischenbilanz. Das entspreche in etwa dem Wert des Vorjahres. Auffällig sei, so Theisinger, dass sei einiger Zeit vermehrt Strohballen oder gar Felder in Brand gerieten – vereinzelte Betroffenen Landwirte hatten bereits im Merkur geklagt, dass sie von Brandstiftung ausgehen.

Ebenfalls zugenommen hätten Einsätze in Wohnungen, weil Essen oder ähnliches auf einer heißen Herdplatte vergessen worden sei. Und auch die Tatsache, dass in den allermeisten privaten Haushalten mittlerweile Brandmelder installiert sind, sorge vermehrt für Einsätze. Die Anlagen seien sensibel und würden hin und wieder zu Fehlalarmen führen, sagt der Feuerwehr-Chef. Der dennoch froh ist, dass eine Brandmeldeanlage in den heimischen vier Wänden inzwischen Standard geworden ist.

Der spektakulärste Einsatz in diesem Jahr war bislang eine Nachbarschaftshilfe der Zweibrücker Wehr, erklärt Theisinger: Der Brand bei der Firma Mobius Technologies am 19. März in Erbach machte den Einsatz zahlreicher Wehren erforderlich. Bei dem Unternehmen war Polyurethan-Granulat in Brand geraten, die Löscharbeiten waren extrem aufwändig, auch Einsatzkräfte aus der Rosenstadt unterstützten ihre Kollegen aus Homburg (wir berichteten ausführlich).

Und auch die „tierischen Einsätze“ kamen dieses Jahr bislang nicht zu kurz. Bis dato waren es zehn. Besondere Aufmerksamkeit sorgte dabei ein Einsatz, bei dem einer Ente aus einer misslichen Lage geholfen wurde. Das Tier hatte Anfang August an der Schließ mit knurrendem Magen einen Angelköder verschluckt – und die Schnur des Köders hatte sich zu allem Elend um eine Kanustange gewickelt. Mittels Hubrettungsfahrzeug befreiten die Helfer die Ente und brachten sie in eine Tierklinik (wir berichteten).

Am Samstag, 31. August, 17 Uhr, also einen Tag vor dem Besuchertag, veranstaltet die Feuerwehr eine Feier anlässlich des Jubiläums 40 Jahre Jugendfeuerwehr. Laut Feuerwehr-Chef Frank Theisinger ist die Veranstaltung privat, eingeladen sind die Mitglieder der Jugendfeuerwehr und deren Angehörige.

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