Siegel „Gastliches Haus“ wird neu vergeben

Zweibrücken · Etwa die Hälfte alle gastronomischen Betriebe in der Südwestpfalz bewirbt sich um das Qualitätssiegel „Gastliches Haus“. Um dieses zu erhalten, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Eine Kommission nahm die Betriebe jetzt unter die Lupe.

 Auftakt der Bewertungsrundreise für das Qualitätssiegel „Gastliches Haus 2015“ im Restaurant „Wasgauperle“ in Dahn. Foto: Glöckner

Auftakt der Bewertungsrundreise für das Qualitätssiegel „Gastliches Haus 2015“ im Restaurant „Wasgauperle“ in Dahn. Foto: Glöckner

Foto: Glöckner

Alle drei Jahre wird in der Südwestpfalz das gastronomische Qualitätssiegel "Gastliches Haus" neu vergeben. Vergangene Woche hat die Bewertungskommission, besetzt mit Kreistagsmitgliedern und Fachleuten aus Hotellerie und Gastronomie, ihre Rundreise quer durch 49 Restaurants und Hotels begonnen - am 9. Oktober wird die Plakette an die erfolgreichen Gastronomiebetriebe vergeben.

"Die Vergabe der Plakette ist kein Selbstläufer", warnte der zweite Kreisbeigeordnete Christof Reichert, der die Kommission leitet: "Wir haben ein echtes Qualitätssiegel für die Gastronomie der Region geschaffen, dessen Kriterien erst einmal erfüllt werden müssen." Daher fallen im Schnitt auch etwa zehn Prozent der teilnehmenden Gastronomiebetriebe durch. Es wurden Teilnehmern sogar schon Plaketten aberkannt, weil sie die Kriterien nicht mehr erfüllten, ergänzt Reichert, und danach wird auch kontrolliert, dass das Gütesiegel nicht missbräuchlich genutzt wird.

Mit 49 Teilnehmern, darunter 26 Hotels, hat sich etwa die Hälfte der gastronomischen Betriebe in der Südwestpfalz für die Bewertung angemeldet in diesem Jahr, allerdings sind es auch sechs Betriebe weniger als im Jahr 2012, so Reichert: "Natürlich hätten wir gerne noch mehr Betriebe dabei, aber die Teilnahme ist freiwillig." Acht Neulinge bewerben sich in diesem Jahr um die Plakette. Und es sind auch acht Gastronomiebetriebe aus den beiden Städten Pirmasens (fünf) und Zweibrücken (drei), die sich den kritischen Blicken der Bewertungskommission unterziehen. Reichert: "Der Urlauber oder Restaurantgast zieht keine politischen Grenzen, daher wird der Wettbewerb für den Landkreis und die beiden Städte angeboten."

Gerade für den Tourismus in der Südwestpfalz sei ein solches gastronomisches Qualitätssiegel wichtig, betont der Kommissionsvorsitzende, denn wenn der Urlaubsgast sich wohlfühlen soll in Hotels und Restaurants, müssen sie auch ein gewisses Niveau haben. Daher sorge dieser Wettbewerb auch dafür, dass die Region attraktiv bleibe für Urlaubsgäste.

Bis zum 9. September wird die Kommission die 49 Teilnehmer überprüfen, wobei etwa fünf bis sechs Betriebe pro Bewertungstag geplant sind. Die Besuche erfolgen unangemeldet, damit die Kommissionsmitglieder ein möglichst unverfälschtes Bild von den Gastronomiebetrieben erhalten. Die Bandbreite der Teilnehmer reicht von der Pfälzerwaldhütte bis zum Vier-Sterne-Hotel, berichtet Reichert: "Unsere Kriterien sind daher auch darauf ausgelegt, mit welchem Anspruch der Gast in einem Gastronomiebetrieb kommt." Ein fester Bewertungskatalog dient als Leitfaden, von der Küche über die Gasträume und Toiletten bis zum Lager wird der gesamte Betrieb in Augenschein genommen, auf Ausstattung und Sauberkeit geachtet - allein Speisen und Getränke werden nicht getestet.

In den vergangenen Jahren sind zusätzliche Kriterien hinzugekommen, inzwischen spielen auch Umweltschutz und Energieeinsparung eine Rolle. Auch für Kinderfreundlichkeit und Barrierefreiheit können die Gastronomiebetriebe Punkte erhalten. Wer nicht schlechter als mit der Gesamtnote "gut" abschneidet, wird in eine Broschüre "Gastliche Häuser" mit einer Auflage von 40 000 Exemplaren aufgenommen und erhält Urkunde und Plakette bei einer Abschlussveranstaltung - in diesem Jahr am 8. Oktober um 18 Uhr in der Pirminiushalle in Hornbach. Allerdings gibt es zwei Bereiche, in denen zwingend die Note "gut" erreicht werden muss, sonst ist eine Vergabe der Plakette nicht möglich, so Reichert: "In Küche und Toilette muss eine Mindestpunktzahl erreicht werden, um das Qualitätssiegel zu erhalten."

Die Bewertung der 49 Gastronomiebetriebe übernehmen in diesem Jahr neben Christof Reichert als Kommissionsvorsitzender und Martina Wagner als seiner Stellvertreterin die Kreistagsmitglieder Michaela Hüther (Stellvertreterin Bettina Groh), Heinrich Hoffmeister (Stellvertreter Siegfried Glahn) und Peter Sammel (Stellvertreter Klaus Klonig), als Vertreter des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga sind Otmar Lenk und Günter Bold (Stellvertreterin Anette Schreiber) dabei, Referentin der Kreisverwaltung ist Birgit Ehrhardt, bei den Bewertungen in den Städten kommen Esther Budell-Hoffmann (Zweibrücken ) und Heike Walter (Pirmasens) als städtische Referentinnen hinzu.

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