Zwei Fahrer „streng ermahnt“ und nachgeschult Chaotische Busfahrten: Unternehmen gelobt Besserung

Mörsbach/Landstuhl · Geschäftsführer der Regionalbus Westpfalz GmbH räumt unumwunden Fehler ein. Es liege vor allem an zwei Fahrern, man habe diese „streng ermahnt“.

Die Haltestelle Steinackerstraße in Mörsbach. Hier fährt die Linie 232 ab, die zuletzt immer wieder Probleme machte.  Foto: Mathias Schneck

Die Haltestelle Steinackerstraße in Mörsbach. Hier fährt die Linie 232 ab, die zuletzt immer wieder Probleme machte. Foto: Mathias Schneck

Foto: Mathias Schneck

Das Unternehmen Regionalbus Westpfalz GmbH hat am Donnerstag gegenüber dem Pfälzischen Merkur Stellung bezogen zu dem Vorwurf teils chaotischer Busfahrten auf der Linie 232 zwischen Mörsbach und Zweibrücken-Ernstweiler.

Frank Imfeld, Geschäftsführer des Unternehmens, suchte dabei keineswegs nach Ausflüchten. Er räumte unumwunden ein, dass es leider Pannen gegeben habe.

„Es lag vor allem an zwei Fahrern“, sagte Imfeld. Die Regionalbus Westpfalz GmbH habe diese beiden Fahrer, wie auch andere auf dieser Linie, vier Wochen lang betreut. „Von jemanden, der aus Zweibrücken ist.“

Eigentlich hätte nach dieser intensiven Schulung alles sitzen müssen. Auch, wenn kurzfristige Krankheitsfälle und damit verbundene nötige Fahrerwechsel eine Herausforderung sein könnten.

Aber: Trotz der Schulungen lief es schief. „Ich kann mir das nicht erklären“, sagte Imfeld. Es sei schwierig, Personal zu finden, sein Unternehmen leide, wie wohl fast alle Unternehmen in Deutschland, unter Fachkräftemangel. Man nehme aber nicht irgendjemanden und werfe ihn ins kalte Wasser. Das zeige schon die vierwöchige Betreuung.

„Aber es ist passiert. Und das tut uns sehr leid“, sagte Imfeld. Er bestätigte, was Christian Glahn, Ortsbeiratsmitglied von Mörsbach, tags zuvor im Pfälzischen Merkur beklagt hatte: nämlich, dass manche Fahrer völlig desorientierungslos gewesen seien, einer habe sich derart verzettelt, dass er am Hornbachstaden stehen blieb und nicht mehr weiter wusste; via Handy von Schülern im Bus hätten Eltern von zuhause aus dann dem Fahrer Anweisungen gegeben, welche Routen er nehmen solle.

Auch hatte Glahn beklagt, dass immer wieder Haltestellen einfach ignoriert würden, teils ändere ein Fahrer – womöglich aus Vergesslichkeit – schlicht die Route und lasse bestimmte Straßen komplett aus.

Der heftigste Vorwurf des Mörsbachers: Seine acht Jahre alte Tochter sei bereits zweimal von den Klapptüren des Busses eingequetscht worden, zum Glück sei nichts passiert.

Imhof räumt diese Vorkommnisse ein. „Ich kann es nur wiederholen: Wir können uns das auch nicht erklären. Wir haben uns bei dem betroffenen Vater entschuldigt. Die beiden Fahrer wurden von uns streng ermahnt. Und nachgeschult. Die Fahrer sind auch einsichtig und wissen um ihr Fehlverhalten.“

Die Türen der Busse wiesen einen Einklemm-Schutz auf. Wenn sie wegen Unachtsamkeit des Fahrers zu früh schlössen und jemanden „erwischten“, gingen sie automatisch wieder auf. Verletzungen seien so im Grunde ausgeschlossen.

Dass die beiden Fahrer sich derart verzettelt hätten, ist für Imfeld kaum zu erklären. In den Bussen sei ein „Tracker“ eingebaut, eine Einrichtung, bei der auf einem Textlaufband Schritt für Schritt angezeigt werde, welcher Weg als Nächstes einzuschlagen sei. „Es ist kein klassisches Navigationssystem, aber eine klare Hilfe. Wenn man das nutzt, wenn man darauf schaut, darf es eigentlich keine Probleme geben.“

Der Geschäftsführer sagt, das Unternehmen Regionalbus Westpfalz GmbH bediene die Linie 232 sowie die anderen Strecken in der Region seit 31. Juli 2022 – der Vertrag laufe zehn Jahre, bis 31. Juli 2032. 

„Wir sind seit 1946 am Markt“, sagt Imfeld. 35 Fahrer seien in der Region eingesetzt. Imfeld verspricht: Das Problem sei erkannt, künftig werde es besser laufen.

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