Lambert attackiert Rechnungshof

Zweibrücken · Vorsitzender Jürgen Lambert hat bei der Mitgliederversammlung des Verkehrsvereins die Kritik des Landesrechnungshofs am Gestüts-Kauf unter Federführung der Stadt Zweibrücken scharf zurückgewiesen.

"Das Land schenkt der Gestüts-Stiftung und damit der Stadt für einen Euro mit dem Landgestüt, dem Sportplatz, der Rennwiese ein Vermögen. Das soll rechtswidrig sein?", stellte der Vorsitzende des Zweibrücker Verkehrsvereins, Jürgen Lambert, bei der Mitgliederversammlung eine rhetorische Frage. "Spätere Generationen hätten die Verantwortlichen verflucht, wenn sie abgelehnt hätten!"

Im Jahresbericht des Vorsitzenden nahm die Diskussion um das Landgestüt nach der Landesrechnungshof-Kritik - der einen Euro angesichts eines Sanierungsstaus von mindestens 2,2 Millionen Euro als nur scheinbar günstigen Preis bezeichnet hatte (wir berichteten) -, einen großen Teil ein. Lambert betonte, die Stiftung bezahle lediglich Maßnahmen zur Werterhaltung und Verbesserung der ihr gehörenden Anlagen. Nicht die jährlichen Kosten des Gestütsbetriebs (wir berichteten). Deswegen gebe es auch kein "Fass ohne Boden". Der Verkehrsvereins-Vorsitzende betonte die Bedeutung des Gestüts und der Rennwiese für das sportliche und wirtschaftliche Leben sowie die Lebensqualität der Stadt: "Ohne die Grünachse am Schwarzbach nicht vorstellbar."

Lambert nahm auch zur Verlängerung der S-Bahn von Homburg nach Zweibrücken Stellung. So liege seit Herbst die technische Vorplanung mit den notwendigen Investitionen vor. Die Kosten-Nutzen-Analyse sei im Gange. Lambert erwartet bis Herbst das Ergebnis der Untersuchung, die auch Aufschlüsse über die Betriebskosten gebe. Dann müssten die Länder miteinander verhandeln. Lambert: "Es gibt Fortschritte. In kleinen Schritten. Aber sie kommen."

Beim Flughafen müssten der Bestand und die Entwicklung gesichert werden. Selbstverständlich müssten sinnvolle Formen der Zusammenarbeit mit Saarbrücken gesucht werden. Lambert: "Aber nicht um jeden Preis. Nicht um den Preis der Selbstaufgabe!" Dabei sollte das Saarland "von seinem hohen Ross herunterkommen".

In seinem Jahresbericht blickte der Vorsitzende auch auf die Veranstaltungen wie Feierabend, Baustellenparty, Herzogsball, Fastnachtsumzug oder das Ferienseminar für Gartenfreunde zurück. Nach einjähriger Pause blühte die Veranstaltung mit einem "Riesenzuspruch" (Lambert) wieder auf. Das Seminar sei für 25 Teilnehmer konzipiert. "Der Zuspruch war so groß, es gab eine Warteliste." Für das Seminar im August mit dem Thema Rosen gebe es ohne große Werbung bereits 21 Anmeldungen. Wie Verkehrsvereins-Geschäftsführer Thilo Huble sagte, werde überlegt, ob man die Teilnehmerzahl erhöhen könnte, oder einzelne Vorträge oder Führungen teilen, damit mehr Menschen teilnehmen können. Huble: "Ein zweites Seminar ist wohl nicht umsetzbar."

Das Zelt am Fastnachtsdienstag auf dem Alexanderplatz müsse nach dessen Neugestaltung anders befestigt werden, was die Kosten steigere. So habe sich das "Rekordergebnis" beim Umsatz kaum auf den Gewinn ausgewirkt. Schatzmeister Jürgen Semmet berichtete, der Verein stehe finanziell gut da. Für die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Sabine Peters und Bodo Heintz wurden Nadja Leskau und Wolfgang Spenler gewählt.

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