Kein Lyoner für Cliff Richard

Zweibrücken · Aus seinem Buch „Ohne Dresscode – Große Stars beim kleinen Sender“ las der Ex-Zweibrücker Christian Job gestern Nachmittag unter anderem über seine Begegnungen mit Peter Maffay.

 Gut unterhalten: die Gäste der Lesung beim Merkur. Fotos: J. Jacobi

Gut unterhalten: die Gäste der Lesung beim Merkur. Fotos: J. Jacobi

In der Reihe "Autorenlesung" des Pfälzischen Merkur hat gestern Christian Job sein Buch "Ohne Dresscode - Große Stars beim kleinen Sender" vorgestellt. Darin erzählt der in Zweibrücken geborene und aufgewachsene Radiomoderator von so manchem Treffen mit Stars und Sternchen für seine Arbeit beim Saarländischen Rundfunk.

Wie er vom gesprochenen Wort auch zum Geschriebenen kam, erklärte der Autor so: "Beim Radio fällt nach zwei Minuten die Klappe - bei einem Buch kann ich so lange schreiben, wie ich Lust habe." Bereits vor dem Buch hatte Job auf seinem Internet-Blog Erinnerungen von Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten gesammelt: "Ich war immer fasziniert von Prominenten - aber nicht weil sie prominent sind, sondern weil sie Künstler sind und Talente haben. Wenn man die Gelegenheit hat, diese als Journalist zu treffen, dann ist das eine tolle Sache."

Über den Titel des Buches herrschte zunächst Uneinigkeit: "Der erste Entwurf lautete ,Lyoner für Cliff Richard ', was aber von Bedenkenträgern abgelehnt wurde. Der zweite Vorschlag ,E-Mail für Gottschalk' scheiterte an dem Veto des Showmasters", erklärte Job. Die Idee für den ersten Vorschlag rührte daher, dass Job für einen Fernsehbeitrag Cliff Richards Lied "Lucky Lips" mit dem Text "Gudd Lyoner muschde esse, denn zum esse is er do", versah und den britischen Popsänger bat, es vor der Kamera darzubieten. "Ohne Dresscode" war ein Einfall seiner Frau: "Das Radiointerview hat eine besondere Atmosphäre, es gibt keine Kameras und niemand muss sich Sorgen um sein Äußeres machen. Alles ist sehr locker. Deswegen der Titel".

Für das Vorwort konnte Christian Job Wolfgang Niedecken , Frontmann der Band "BAP", gewinnen. Bereits für seine Abizeitung hatte Job stundenlang backstage auf Niedecken gewartet, um ein Grußwort zu ergattern. Auch nach nun 20, 30 Interviews kenne der Kölner Rockmusiker nicht seinen Namen, wohl aber seine bevorzugte Kleidung: "Hey Mickey Mouse Mann", begrüßte er den SR 3-Moderator, der bevorzugt T-Shirts mit dem Konterfei der Comicfigur von Walt Disney trägt - so auch gestern.

Aus seinem Buch trug Christian Job unter anderem das Kapitel "Peter Maffay - ein halber Saarländer auf Mallorca" vor. Während verschiedenster Treffen mit dem Rockstar aus Rumänien, dessen Vorfahre aus dem Saarland in das Siebengebirge ausgewandert war, erlebte Christian Job Maffay als bodenständigen und bescheidenen Menschen, der sich aus dem Rummel um seine Person wenig mache und sehr offen in den Interviews sei. So tauschte man sich nach dem Beruflichen auch privat aus, beide waren Väter von kleinen Jungs - und Job holte sich Tips für seinen anstehenden Mallorca-Urlaub bei Maffay ab, damit dem Kleinen nicht langweilig werde. Auch bei der Übergabe eines Exemplares des Buches zeigte sich der Rockstar geerdet. Kurz vor einem Konzert nahm er sich sogar noch Zeit für Jobs Sohn und versprach ihm auf die Frage, wo denn Tabalugas Mutter sei: "Das weiß niemand. Ich kenne Tabaluga schon sehr lange. Ich verspreche dir: Wir finden's raus." Für den Autor war das eines der unvergesslichsten Erlebnisse in seiner Karriere.

Neben seinem Blog, den er weiter mit Geschichten rund um bekannte Künstler füttert, plant der 48-Jährige gerade ein Porträt von Peter Kreuder (österreichischer Komponist und Dirigent), anlässlich dessen 110. Geburtstages am 18. August.

christianjob.wordpress.com

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