Inklusionshelfer des DRK Zweibrücken helfen Menschlichkeit steht im Mittelpunkt

Zweibrücken · Als Inklusionshelfer ermöglichen Mitarbeiter und Ehrenamtliche des DRK in Zweibrücken Kindern mit Beeinträchtigung eine normale Teilhabe am Alltag. Hilfe zur Selbsthilfe stärkt die Betroffenen.

 Mit der Hilfe von Aaron Schmidt kann Luka Baumgärtel seine Schulaufgaben meistern (v.r.).

Mit der Hilfe von Aaron Schmidt kann Luka Baumgärtel seine Schulaufgaben meistern (v.r.).

Foto: Cordula von Waldow

„Wir sind keine Integrationshelfer für Migranten, sondern wir unterstützen Kinder und junge Menschen mit Beeinträchtigung bei der Inklusion, damit sie am Leben einfacher teilhaben können“, betont Angela Nadler. Sie leitet die Abteilung Inklusion beim DRK Südwestpfalz in Zweibrücken.

Besonders wichtig ist der Inklusions-Managerin, dass die Inklusions-Assistentinnen und -Assistenten Hilfe zur Selbsthilfe leisten und die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen in ihrer Selbstständigkeit fördern. Sie gleichen die behinderungsbedingten Defizite aus. Die Fachfrau verdeutlicht: „Ihr Berufsziel ist es, sich entbehrlich zu machen.“

Aktuell unterstützen 20 zumeist weibliche Assistenten ebenso viele Kinder und Jugendliche eins zu eins in der Kita und in der Schule. Innerhalb eines festgelegten Aufgabenspektrums entscheiden sie individuell und situativ, wie sie das Kind stärken, inklusive einfacher pflegerischer Aufgaben, sofern dies nötig ist. Sie motivieren ein Kind etwa darin, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen, oder fördern, etwa beim Toilettengang, beim Ranzenpacken, bei dem Wechsel des Klassensaals etwa für Rollstuhlfahrer oder beim Umkleiden in der Turnstunde. Sie begleiten bei Ausflügen oder Klassenfahrten selbst inklusive Übernachtung. Nicht selten helfen sie den Kindern mit Beeinträchtigung durch Verhaltenstipps auch dabei, echte Freunde zu finden.

Die Inklusionsassistenten werden beim DRK speziell auf ihre Aufgabe vorbereitet und regelmäßig bei Team-Sitzungen geschult. Sie alle bringen den Wunsch mit, besonderen Kindern eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben zu ermöglichen, verfügen über Empathie, eine gut ausgeprägte Sozialkompetenz und eine hohe Kultursensibilität, die sie befähigt, mit den anvertrauten jungen Menschen wie auch mit deren Umfeld, den Erzieherinnen oder Lehrkräften feinfühlig umzugehen. „Wir haben neben unseren Hauptberuflichen immer wieder auch engagierte Ehrenamtler, die etwa als Springer fungieren, wenn jemand ausfällt“, informiert die Koordinatorin, Dareen Sibai. Finanziert wird dieser soziale Service über das Sozial- oder über das Jugendamt, mit denen die DRK-Inklusionsabteilung eng zusammenarbeitet.

Bereits beim ersten Kennenlern-Termin begegnen sich Kind und Inklusionsassistentin. „Wir haben mit unserer Zuordnung bislang immer richtig gelegen. Bei allen hat die Chemie bislang gestimmt und das Kind maximal profitiert“, freuen sich Angela Nadler und Dareen Sibai. Was der Lehrerin für Englisch aus Syrierin besonders am Herzen liegt, ist die Toleranz für Nationalität, Beeinträchtigung oder soziales Umfeld. „Bei uns steht die Menschlichkeit im Vordergrund, das Kind oder der Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene.“

Sie unterstützt Eltern auch dabei, Anträge bei den Behörden zu stellen. Doch das DRK geht in seinem Service über die Unterstützung in Kita und Schule hinaus. Denkbar sei, so ein entsprechender Bescheid vorliege, die Begleitung während Studium oder Ausbildung. „Wir haben Assistentinnen, die ihre Schützlinge von der Kita bis zum Schulabschluss betreut haben“, bestätigt Angela Nadler.

Darüber hinaus kann eine Begleitung auch für die Nachmittagsstunden frei gebucht werden, beispielsweise als Begleitung zum therapeutischen Reiten oder einer anderen Freizeitbeschäftigung. Dies gelte über die Stammkundschaft hinaus und nicht nur für Kinder oder Jugendliche mit Pflegegrad.

„Wenn beispielsweise ein auf ADHS diagnostiziertes Kind beim Sporttraining betreut werden soll, sind wir auch dafür offen mit unserer Serviceleistung“, bietet Angela Nadler an. Doch die beiden Frauen denken noch weiter als bis zu der gut laufenden Inklusion bei der Bildung. Sie planen gemeinsame Veranstaltungen für die Kinder, etwa eine Weihnachtsfeier oder ein Nachmittag auf dem vom DRK-betreuten, barrierefreien Minigolfplatz, wo die Kinder zusammen etwas Schönes erleben können.

Ansprechpartnerin: Dareen Sibai, Tel. (0 63 32) 97 13 37.

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