Müllentsorgung Deponieausbau verzögert sich

Zweibrücken · UBZ: Umsiedlung von Tieren und Munitionssuche verzögerte Start der Arbeiten. Die sollen jetzt Mitte 2018 abgeschlossen werden.

Der Ausbau der Zweibrücker Mülldeponie im Rechenbachtal wird sich länger hinziehen als ursprünglich geplant. Man werde vermutlich erst im August 2018 die ersten geplanten Arbeiten abschließen können, die im April 2018 schon hätten beendet sein sollen, erklärte Werner Boßlet. Der Chef des Umwelt- und Servicebetriebs Zweibrücken (UBZ) erläuterte, dass es bei gutem Wetter allerdings auch schneller gehen könne. Aktuell laufe die Wintersicherung durch eine externe Baufirma. Der UBZ hatte in der Ausschreibung für die Arbeiten als Starttermin den 1. März 2017 aufgeführt. Es ging etwa darum, mineralisches Dichtungsmaterial und Deponiedichtungsasphalt einzubauen. Der UBZ hatte im Investitionsplan fünf Millionen Euro dafür eingestellt – dabei soll es auch bleiben. Insgesamt sind rund 20 Millionen Euro veranschlagt.

Warum wurden die Arbeiten, die laut Ausschreibung bald hätten beendet sein sollen, nicht fertig? Man habe erst deutlich später anfangen können, weil man mit ökologischen Punkten beschäftigt gewesen sei, so Boßlet. „Bis da alles abgesucht und jede Kröte gefunden war, hat es gedauert“, fährt der UBZ-Chef fort. Das Umsiedeln der geschützten Kreuzkröten aber auch von Haselmäusen und Mauereidechsen war eine der Auflagen, die die SGD Süd bei der Genehmigung der Ausbauerweiterung gemacht hatte. Damit die ausgesiedelten Tiere nicht in das Areal zurückkehren, sollte es durch Zäune geschützt werden, hatte die SGD dem UBZ ins Aufgabenheft geschrieben. Auch habe sich die Munitionsräumung sehr zeitaufwendig gestaltet. Im April etwa wurde auf dem Gelände eine 250-Kilogramm-Weltkriegsbombe entdeckt und entschärft (wir berichteten).

Die Arbeiten dienen dazu, die Entsorgungssicherheit in der Region für 30 bis 35 Jahre sicherzustellen. Konkret wird dabei ein mit Altmüll belegter Teil freigeräumt, da Material umgeschichtet und so Platz für einen 5. Deponieabschnitt geschaffen. Die Deponiefläche muss etwa speziell versiegelt werden, damit keine Schadstoffe in den Boden gelangen. Ohne diese im September 2013 beantragte Aufstockung um 8,9 Hektar wäre die Deponie voraussichtlich im April/Mai 2019 voll belegt gewesen und hätte geschlossen werden müssen.

Dass man sie nun ausbaut, dürfte auch der Stadt Zweibrücken finanziell zu Gute kommen. Im letzten Geschäftsbericht hatte das Entsorfungsunternehmen darauf hingewiesen, dass in anderen Bundesländern die Verknappung oder das Fehlen von Deponieraum zu deutlichen Preisanstiegen geführt habe. Zuletzt ging die Hälfte der Deponiegewinne (über 4,6 Millionen Euro) an die Stadt.

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