Innenstadtbelebung „Taubenhaus“-Eigentümer begräbt Stricker-Hoffnung

Zweibrücken · Eine Künstlergruppe darf sich im Rahmen der Schaufensterpatenschaften nicht in der Poststraße präsentieren. Citymanagerin hofft auf weitere Erfolge.

 Das so genannte Taubenhaus

Das so genannte Taubenhaus

Foto: Jan Althoff

Das „Taubenhaus“ in der Poststraße wiederbeleben – dieser Plan von Citymanagerin Petra Stricker ist wohl endgültig am Gebäudeeigentümer Michael Timmer gescheitert. „Ich hatte mich mit Herrn Timmer getroffen und mehrfach nachtelefoniert, aber er hat grundsätzlich kein Interesse“, so Stricker gestern, nachdem eines der besagten Telefonate gerade zu keinem positiven Ende geführt hatte. In dem Gebäude gegenüber der Rats-Apotheke, in dem bis 2010 der Geschenkeladen Homestore untergebracht war, wollte sich eine Künstlergruppe einmieten und im Rahmen des Projekts „Schaufensterpatenschaften“ für Belebung in den innenstädtischen Leerständen sorgen. Vorübergehend nicht vermietete Gebäude provisorisch beleben und attraktiver machen und gleichzeitig Mietern eine (im besten Fall begehbare) Präsentationsfläche zu geben, das ist das Ziel des vor einem Jahr erstmal genannten Projekts. Beim gestern offiziell eingeweihten Visionarium der Kaiserslauterer Hochschule in der Hallplatz-Galerie ist lief das erfolgreicher.

Vermieter Timmer hätte bei der Aktion in puncto Taubenhaus einen „Obulus“ erhalten sollen, schildert Stricker, der auch für die Künstlergruppe als Mieter tragbar gewesen wäre. Soweit der Plan. Doch bis zum finanziellen Aspekt sei man gar nicht mehr gekommen. Generell seien ihm Sanierungsmaßnahmen dort zu aufwändig gewesen, habe er Stricker erklärt. Nicht einmal zum einem Vor-Ort-Treffen sei er bereit gewesen.

2009 hatte die Stadt das Gebäude wegen unklarer Bausicherheit absperren lassen. Nachdem ein Jahr später der Homestore ausgezogen war, machten sich hunderte Tauben dort breit. Aufgeschreckte Vögel hatten im Oktober 2010 Fenster zur Poststraße hin im ersten Stock beschädigt, die auf den Gehweg fielen. Das Ordnungsamt sperrte den vorderen Teil des Hauses mit Flatterband ab, verlangte vom Eigentümer, die vorderen Fenster zu vernageln. Dem war er nachgekommen. Seit über sieben Jahren steht das Gebäude nunmehr leer und ist einer von mehreren Schandflecken in Timmers Besitz. Die Stadt hat keine Handhabe, ihn zur Renovierung der Objekte zu zwingen, nur eine Gefahr darf von ihnen nicht ausgehen. So gesehen war Strickers Versuch einer Schaufensterpatenschaft so ziemlich alles, was die Stadt aktuell anstoßen kann. Auch andre Timmer-Immobilien seien Thema gewesen – aber ohne Ergebnis. Stricker habe aktuell drei Interessenten, die Künstlergruppe und zwei Einzelpersonen, die nach Präsentationsflächen in der Stadt suchten. Die Schaufensterpatenschaften scheiterten an den Vermietern oder Immobilienmaklern. „Herr Timmer war so freundlich und hat mich wenigstens zu einem Termin eingeladen“, so Stricker, andere riefen nicht einmal zurück. Ihr Ziel bleibe es aber, hier am Ball zu bleiben und „im Laufe des Jahres“ weitere Patenschaften einzutüten. In der Ex-„Goldschmiede“ am Hallplatz klappe das gut. Dort stellt ein Künstler seine Werke aus. „Er sagt, das ist für ihn von Vorteil“, so Stricker.

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