Debatte um drohendes Disco-Aus

Zweibrücken · Auf Facebook äußern Partygänger Bedenken – Stadt: Können nicht von Forderung abrücken.

Das mögliche Aus der Discothek A 8 wegen einer Steuer-Forderung der Stadt treibt das Partyvolk um. Auf der Facebook-Seite des Merkur wird heftig darüber debattiert. Die Stadtverwaltung erklärt derweil, bei ihrer Vergnügungssteuer-Forderung gegenüber dem Betreiber der Disco (wir berichteten) zu beharren.

"Die machen solange, bis auch die letzte Besucherstätte für junge Leute abgeschafft wird. Es ist schon gar nichts mehr da, um den Jugendlichen etwas zu bieten. Sich aber dann wundern, warum hier immer mehr wegziehen", ärgert sich Dirk Abel auf Facebook. Eva Beitter erklärt: "Für mich ist die Disco der einzige Grund, überhaupt noch nach Zweibrücken zu kommen!" Bella Pendon pflichtet bei: "Fände es schon schade, wenn's komplett zumacht. Immerhin noch eine Gelegenheit, zu tanzen in Zweibrücken, gerade für jüngere."

Christiane Peschel hadert: "Bravo Zweibrücken. Einmal Herzogsnarren, immer Herzogsnarren." Katja Paul gibt - mit Blick auf mehrere Betreiberwechsel bei dem Tanzschuppen in Niederauerbach - zu bedenken: "Ein ewiger Kreislauf. Dann macht sie zu und in paar Monaten eröffnet sie wieder unter anderem Namen. So isses doch schon immer gewesen." Es gibt aber auch gegenteilige Stimmen. So findet Andreas Schneider, dass die Disco nicht stark frequentiert sei: "Der Laden ist doch jetzt schon das halbe Wochenende leer." Auch weitere Facebooker sehen die Disco skeptisch - vor allem mit Blick darauf, dass die Polizei immer wieder ausrücken musste, weil dort die Fäuste flogen. Sascha Hoff merkt an: "Da hat ja die Polizei nichts mehr zu tun am Wochenende, wenn sich die kleinen Kinder dort ganz groß fühlen in dem Loch." Jörg Neubrech prognostiziert ironisch: "95 Prozent weniger Körperverletzungsdelikte in ZW! Schade für die Jugend!"

Die Stadt sieht indes keine Möglichkeit, von ihrer Forderung abzurücken. Hintergrund: Alleine für 2013 fordert die Verwaltung Vergnügungssteuer in Höhe von 10 236 Euro. Das Verwaltungsgericht in Neustadt hatte die Klage der Betreiber zurückgewiesen, deren Anwalt sieht die Existenz des A 8 gefährdet und will Rechtsmittel einlegen (wir berichteten).

"Die Stadt hat die Satzung beschlossen, das war der Willen des Stadtrates", macht Stadtsprecher Heinz Braun auf Anfrage deutlich. Die Betreiber hätten vor ihrem Engagement auf der Internet-Seite der Stadt klar sehen können, welche Kosten auf sie zukommen. Die Stadt könne nicht "willkürlich von der Forderung abrücken", nur weil die Betreiber erklärten, ihnen drohe sonst die Insolvenz. Das wäre eine Ungleichbehandlung anderen Gewerbetreibenden gegenüber, gibt Braun zu bedenken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort