Wildschweine plagen Landwirte

Zweibrücken. Im Kampf gegen Wildschweine hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd Hilfe gefordert. Um dem Problem Herr zu werden, müssten die Tiere "zwangsbejagt" werden, eventuell unter Einsatz der Bundeswehr (wir berichteten). Auch in der Region um Zweibrücken haben Landwirte mit den Schäden zu kämpfen

 In Rheinland-Pfalz haben sich Wildschweine in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Foto: dpa

In Rheinland-Pfalz haben sich Wildschweine in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Foto: dpa

Zweibrücken. Im Kampf gegen Wildschweine hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd Hilfe gefordert. Um dem Problem Herr zu werden, müssten die Tiere "zwangsbejagt" werden, eventuell unter Einsatz der Bundeswehr (wir berichteten).Auch in der Region um Zweibrücken haben Landwirte mit den Schäden zu kämpfen. "Es gibt hier einen übergroßen Bestand an Wildschweinen", erklärt Lothar Ohliger, Bezirksgeschäftsführer des Bauern- und Winzernverbandes, "teilweise kann man von einer Plage reden". Es komme dadurch zu großen Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Die Ernte wird zerstört, Grünflächen komplett umgewälzt. "Klassische Jagdmethoden reichen derzeit nicht aus, um den Wildbestand einzudämmen", bestätigt Uwe Bißbort, Vorstandsvorsitzender des Bauernverbandes. Die wirtschaftlichen Einbußen durh die Ernteeinbußen seien mittlerweile enorm. Am schwersten von der Plage betroffen sind in der Südwestpfalz die Verbandsgemeinden Zweibrücken-Land, Thaleischweiler-Fröschen, Wallhalben und Pirmasens-Land. Ob ein Einsatz der Bundeswehr möglich wäre, kann Bisßbort nicht sagen. "Sicher ist aber, dass es eine groß angelegte Wildschweinjagd geben muss, um die Schäden zu verringern", betont Ohliger. Der Zweibrücker Bataillonskommandeur Oberstleutnant Andreas Steinhaus glaubt nicht an ein Manöver der Bundeswehr: "Es gehört ja nicht zu dem verfassungsmäßigen Auftrag der Bundeswehr, auf Jagd zu gehen. Wir können sicherlich professionell mit Waffen umgehen, aber ich würde nicht ohne weitere Jagdausbildung in unser Ökosystem eingreifen wollen." Welche weiteren Möglichkeiten es gibt, erläutert Bißbort: "Die Jägerschaft geht nicht konsequent genug gegen die weiblichen Wildtiere vor, aber nur dadurch schafft man es, den Bestand auf ein natürliches Maß einzudämmen." Die Bachen müsse man daher intensiv bejagen, ob sie trächtig sind oder nicht. Zudem könne man Frischlingsfallen aufstellen. "Das Problem ist, dass es zu wenig motivierte Jäger gibt, die massiv eingreifen", beklagt Bißbort, "zudem haben nicht alle die Zeit, sich Tag und Nacht auf Jagd zu begeben". Daher fordere man auch, dass Forstämter Berfusjäger einstellen, um gegen das Schwarzwild anzukommen.

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