Konrad: Menschen akzeptieren, die anders sind

Contwig. Die Pogromnacht 1938, die Ausrufung der Republik 1918 und die Öffnung der Berliner Mauer 1989 sind für die Schüler der beiden zehnten Klassen der Realschule plus in Contwig bekannte geschichtliche Daten. "Die Schüler sind gut informiert, offen und interessiert", stellte der Landtagsabgeordnete Fred Konrad (Grüne) bei einem Besuch in der Goethe-Schule fest

 Fred Konrad (links) und Fritz Presl im Gespräch mit Schülern der Klassen 10 a und b der Realschule Plus Contwig. Foto: voj

Fred Konrad (links) und Fritz Presl im Gespräch mit Schülern der Klassen 10 a und b der Realschule Plus Contwig. Foto: voj

Contwig. Die Pogromnacht 1938, die Ausrufung der Republik 1918 und die Öffnung der Berliner Mauer 1989 sind für die Schüler der beiden zehnten Klassen der Realschule plus in Contwig bekannte geschichtliche Daten. "Die Schüler sind gut informiert, offen und interessiert", stellte der Landtagsabgeordnete Fred Konrad (Grüne) bei einem Besuch in der Goethe-Schule fest.Zusammen mit seinem Landtagskollegen Fritz Presl (SPD) folgte Konrad der Einladung in die Schule. Bereits zum achten Mal gingen die rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten am 9. November in Schulen, um mit den Schülern über das "positiv und negativ besetzte Datum" zu diskutieren, wie Presl sagte. "Das ist eine gute Ergänzung des Unterrichts", erklärte die Fachleiterin Sozialkunde, Isabelle Knerr.

"Das war sehr informativ und interessant", meinte der 15-jährige Marvin Schwarz aus Dellfeld. "Es war mehr als im normalen Geschichtsunterricht." Er würde mehr solche Besuche von außerhalb begrüßen. Auch wenn das Thema bereits im Unterricht behandelt wurde, "war das richtig gut", sagte die 15-jährige Kathrin Ries aus Stambach. "Ich habe heute auch einiges Neues gelernt." So zählte Presl die vier Ereignisse auf, die den 9. November zu einem besonderen Datum machten. Neben der Ausrufung der Republik 1918, der Reichspogromnacht 1938, dem Fall der Mauer 1989 auch den vereitelten Hitlerputsch in München 1923. Als 1938 auch in Zweibrücken die Synagoge und Häuser brannten, hätten die Menschen zwar nicht aktiv mitgemacht. "Sie haben aber weggeschaut." Der Landtagsabgeordnete appellierte an die Schüler, nicht wegzuschauen, sondern rechtsradikalen Machenschaften entgegenzutreten.

Mit Fragen band Konrad die Jugendlichen in die Diskussion ein. Über die Frage, welche Aussagen in Deutschland trotz Meinungsfreiheit strafbar sind, kam Konrad über Volksverhetzung auf den Rassenhass zu sprechen. Dabei stellten die Schüler fest, dass die Bevölkerung in Deutschland "von überall herkommt". Konrad lieferte noch historische Zuwanderungen hinzu. Am Ende bat er die Schüler: "Akzeptiert es, wenn die Menschen anders sind."

Für den im Frühjahr neu in den Landtag gewählten Konrad war der Besuch eine "positive Erfahrung. Deshalb ist es gut, dass die Abgeordneten vom Landtag herausgeschickt werden." sf

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