Großartige Jubiläums-Prunksitzung

Käshofen · Seit 30 Jahren verstehen es die Käshofer Fasenachtsnarren, erfolgreich die humoristischen Register zu ziehen. Die Prunksitzung am Wochenende war mit großartigen Beiträgen einmal mehr der Beweis.

 Die Bühnen- und Büttenakteure zogen alle Register, boten närrische Unterhaltung pur. Foto: cos

Die Bühnen- und Büttenakteure zogen alle Register, boten närrische Unterhaltung pur. Foto: cos

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Da bringt ein Sitzungspräsident im pinkfarbenen Tüllrock das Saalvolk zum Toben, brüllen die Zuhörer vor Heiterkeit, wenn Käse-Roll-Reporter Christian Clemens die Dorfneuigkeit des letzten Jahres grenzenlos köstlich glossiert, folgt ein Knaller dem anderen, wenn Gerold Nicklas endlich sein Versprechen wahr macht und als Dorfpatron in die Bütt steigt. 30 Jahre Käshofen Fasenacht, die Jubiläumsprunksitzung dazu hätte schöner, facettenreicher und unterhaltsamer wahrlich nicht verlaufen können.

Dabei stand diese 30. Prunksitzung zunächst unter keinem guten Stern: Der altbewährte Sitzungspräsident Walter Hüther erkrankte und Andreas Mohrbach musste in die Bresche springen. Doch der ins kalte Wasser geworfene Präsident meisterte das Geschehen mit dem Elferrat großartig und fand zudem noch Zeit, sich selbst in die Schar der Aktiven einzureihen.

Jennifer und Selina Manz sorgten als "Zwä Freundinnen" gleich für Furore, nachdem die Funkenmariechen der Homburger Narrenzunft mit spektakulären Tanzschritten und einer fast unglaublichen Dehnbarkeit das mehrstündige Abendprogramm in farbenprächtigen Tanzuniformen eröffnet hatten. Voll in ihrem Element war "Es Trude vunn Kleebundebach", Mona Simon. Sie zählt wie Lore Marhöfer, Edith Schneider, Melanie Faust und Heike Manz seit Jahren zu den Büttenakteuren, die dafür sorgen, dass sich nicht allein die Käshofer auf die vielen unterhaltsamen Beiträge freuen, sondern auch viele Gäste aus anderen Orten.

Nicht alle gelungenen Auftritte lassen sich hier aufzählen, doch Gerold Nicklas als Dorfpatron zählt zweifellos dazu. Trocken, einfallsreich, wortgewandt verbindlich, schlitzohrig und schelmisch - nicht allein die Bewohner der Hauptstraße mussten sich fortwährend die Freudentränen trocknen, als sie hörten, was der längst im Rentenalter weilende Nicklas von sich gab. Großartig parodierte er die Stimmen seiner Straßenmitbewohner, hat ihnen die Gestik trefflich abgeschaut und stets den Nagel auf den Kopf getroffen. Etwa als er, der Dorfpatron, "beim Fritz" in der Straße um einen Quittenschnaps bettelt. Das herrische Nein des Erwähnten geht im Gebrüll der vielen Zuhörer regelrecht unter. Die Büttenpremiere des Dorfpatrons hätte besser nicht ausfallen können.

Die Neuigkeiten von Reporter Christian Clemens waren mehr als passend; Geli Vollmar und Iris Behr fügten sich als "Schrille Schrulle" passend ein und die Akteure von "Wenn ich nicht auf der Bühne wär …" bewiesen, wie herrlich unterhaltsam Narretei sein kann. Allein schon durch eine choreografisch bestechende Abstimmung: Als Polizistin, Turnerin, Malerin, Maurer, Putze, Ballerina und Nonne kamen die Akteure hinter einem Sichtschutz hervor und brachten allein mit Ansagen was wäre, wenn sie jetzt nicht auf der Bühne stünden, das gesamte Saalvolk zum Toben. Schöner kann Fasenacht wirklich nicht sein.

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Auf einen BlickEs wirkten mit: Selina und Jennifer Manz (zwei Freundinnen), Monika Simon (Trudchen aus Kleebundebach), Luka Roiger (Der Jugendliche), Heike Manz und Melanie Faust (Masseusen) Edith Schneider und Lore Marhöfer (Luwwies unn Gret), Luka Roiger, Dominik Veith und Jennifer Manz (Dorfrocker), Gerold Nicklas (Dorfpatron), Manuela Ahrens, Melanie Faust, Heike Manz, Monika Simon, Heike Manz, Edith Schneider, Indra Nicklas, Luka Roiger und Andreas Mohrbach (Wenn ich nicht auf der Bühne wär …), Manuela Ahrens, Iris, Behr, Sabrina Ehrwald, Indra Nicklas Conni und Edith Schneider (Seniorentanzgruppe), Geli Vollmar und Iris Behr (Die schrille Schrulle), Christian Clemens (Käseblatt-Reporter), Melanie Faust und Heike Manz (Cindy aus Marzahn ), Roman Nicklas (Les Humphrey). cos

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