Holzdeppe sichert ersten Hallen-DM-Titel

Leipzig · Trotz verpasster Norm hat der LAZ-Stabhochspringer zudem gute Aussichten auf den EM-Start in Belgrad – Nicolas Dietz musste gestern bei seiner ersten nationalen Aktiven-Meisterschaft passen.

 Bis über die 5,68 Meter zeigte Raphael Holzdeppe gestern souveräne Höhenflüge und gewann damit erstmals den deutschen Hallentitel. Foto: Woitas/dpa

Bis über die 5,68 Meter zeigte Raphael Holzdeppe gestern souveräne Höhenflüge und gewann damit erstmals den deutschen Hallentitel. Foto: Woitas/dpa

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Mit Applaus verabschiedet sich Raphael Holzdeppe gestern Nachmittag von den Zuschauern. Erstmals hat der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken in Leipzig den Titel bei den deutschen Hallenmeisterschaften gewonnen. Mit 5,68 Metern setzte er sich souverän vor Florian Gaul (Sindelfingen, 5,58m) und Malte Mohr (Bochum-Wattenscheid, 5,48m) durch. Nach seinem letzten ungültigen Versuch über 5,78 Meter blieb Holzdeppe dennoch mit leicht resignierter Miene auf der dicken Matte sitzen. Haderte mit der verpassten Qualifikationshöhe für die Hallen-Europameisterschaften in Belgrad (3. bis 5. März).

Zufriedener sahen die Mienen des 27-Jährigen und seines Trainers Andrei Tivontchik noch einige Minuten zuvor nach dem starken ersten Versuch über 5,68 Meter aus. Ein Flug wie aus dem Bilderbuch, der gestern noch mehr erhoffen ließ. Denn schon die Einstiegshöhe von 5,48 Metern sowie die folgenden 5,58 Meter meisterte der Zweibrücker souverän im ersten Anlauf. Um den deutschen Hallentitel kämpften bei 5,68 Metern schon nur noch Gaul und Holzdeppe. Da der Sindelfinger drei Mal riss, war Holzdeppe die Goldmedaille bei seinen Sprüngen über die EM-Normhöhe gestern bereits sicher. Der zweite Versuch über die 5,78 Meter "sah vielversprechend aus", sagte der LAZ-Vorsitzende Bernhard Brenner, es reichte aber nicht. "Yes!! Erster deutscher Hallentitel", twitterte Holzdeppe dennoch kurz nach dem Wettkampf. "Zwar bin ich von der Höhe etwas enttäuscht, aber der erste Titel war mit das wichtigste", sagte der Zweibrücker. "Er kann absolut zufrieden mit dem Wettkampf sein und nun mit stolzer Brust wieder nach Hause zum Hallenstürmer-Cup kommen", betonte Brenner. Wo es möglicherweise noch weiter nach oben gehen kann als die 5,68 Meter. "Auch die höheren Höhen hat Raphael meistens drauf", erklärte der Vorsitzende. Bei der der Kombi aus Höhe und Tiefe hake es aber häufiger. Dennoch geben solche Flüge wie der über die 5,68 auch Selbstvertrauen für die nächsten Wettkämpfe.

So aller Voraussicht nach auch für Holzdeppes zweite Hallen-EM nach 2013 in Göteborg, als er Achter wurde. Denn nur ein Europäer - der Pole Piotr Lisek mit seinem Flug über 6,00 Meter - hatte bislang in diesem Winter die Norm gemeistert. Die verbleibenden der zwölf Startplätze werden nach der europäischen Jahresbestenliste aufgefüllt. Dort belegt Holzdeppe derzeit mit 5,73 Metern höhengleich mit dem Griechen Konstadinos Filippidis Rang vier. Daher könnte der 27-Jährige auch ohne Norm in Belgrad um die ersehnte Medaille kämpfen. "Ich hoffe, für die EM nominiert zu werden. Da ist eindeutig noch mehr drin", gab sich Holzdeppe kämpferisch.

Der zweite LAZ-Springer, Nicolas Dietz, hat gestern seine erste Teilnahme bei einer Aktiven-DM nicht angehen können. "Ich weiß noch nicht, was los war, ob es irgendwo gezwickt hat. Angereist war er auf alle Fälle", erklärte Brenner. Der Athlet selbst war nicht zu erreichen.

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