Neuauflage Die Motoren heulen wieder
Zweibrücken · Das Grasbahnrennen des MSC Zweibrücken feiert nach über dreijähriger Pause am 2. September sein Comeback.
Drei Jahre lang ist es ruhig geblieben auf der Zweibrücker Rennwiese. Das wird sich am Sonntag, 2. September, ändern. Motorsportfreunde können sich wieder auf das ohrenbetäubende Dröhnen, den Geruch von Methanol und riesige Staubwolken in der Luft freuen. Dann, wenn das Grasbahnrennen des MSC Zweibrücken mit der 57. Auflage sein Comeback feiert.
Das zuvor alle zwei Jahre stattfindende Event musste 2017 abgesagt werden. Zu großes finanzielles Risiko, zu wenige Helfer befürchtete der Motorsportclub nach dem Besucherschwund in den Jahren 2011, 2013 und 2015. Bei tropischen Temperaturen kamen bei der letzten Auflage weniger als 2000 Besucher. „Früher waren es einmal 5000“, hatte der MSC-Vorsitzende Rudi Zeiter erklärt. Um die Kosten von rund 30 000 Euro zu decken hätten mindestens 3000 Besucher zur Rennwiese pilgern müssen.
Aufgeben und der Veranstaltung für immer ein Ende setzen, kam für den Verein aber nicht in Frage. Mit neu überarbeitetem Konzept geht das Grasbahnrennen nun wieder an den Start. Mit dem 2. September ist der Motorsportclub von dem traditionellen Termin im Juli abgewichen. Erhofft sich an dem Spätsommertag wieder mehr Zuschauer. Zudem wurden die Kosten für das Fahrerfeld etwas heruntergeschraubt.
Gerade im Hauptfeld der Internationalen Lizenz Soloklasse verspricht das stark besetzte Teilnehmerfeld allerdings hochklassigen Sport. Unter anderen ist der Tscheche Josef Franc am Start, der die Saison seines Lebens fährt. Er qualifizierte sich Anfang des Jahres für die Speedway-Europameisterschaft und ist derzeit Vierter der Langbahn-Weltmeisterschaft. Beim letzten WM-Lauf in den Niederlanden fuhr er auf den dritten Platz. Beim Sandbahn-Klassiker in Altrip errang Franc den Tagessieg. Zudem ist er der amtierende Vize-Grasbahn-Europameister. Paroli bieten will ihm der Engländer Andrew Appleton, der schon seit über 15 Jahren regelmäßiger Gast in Zweibrücken ist, wie der MSC schreibt. Im vergangenen Jahr war er Vize-Europameister auf der Grasbahn und konnte dieses Jahr schon einige Rennen für sich entscheiden. Zu den weiteren Siegkandidaten gehören der Brite Paul Cooper und der Tscheche Martin Malek. Zu den Podestkandidaten zählen unter anderem der Niederländer Henry van der Steen und auch Marcel Dachs aus Weingarten in Oberschwaben.
Ein besonderer Anreiz für die Fahrer der Internationalen Lizenz-Solo-Klasse ist in diesem Jahr der Gewinn des ADAC-Silberhelms. Dieses Prädikat wird einmal jährlich auf einer Grasbahn in Deutschland ausgefahren. Der ADAC Deutschland hat dieses Jahr das Zweibrücker Rennen mit diesem Prädikat betraut.
Bei den Seitenwagen sind dieses Jahr die nationalen Gespanne am Start. Angeführt wird das Feld vom Team Dmon-Parts mit dem Fahrer Imanuel Schramm aus Tettnang und dem früheren Seitenwagen-Europameister Hermann Bacher vom MSC Zweibrücken sowie den Bahnpokalsiegern Andreas Horn mit seiner Beifahrerin Sonja End. Im weiteren Rahmenprogramm fahren die Nationale Lizenz Solo-Klasse und die Junioren-Klasse B mit ihren 125 Kubikzentimeter Motorrädern.
Insgesamt bekommen die Zuschauer an dem Sonntag ab 13.30 Uhr 22 Rennen geboten. Der Gewinner eines Sonderlaufs erhält als Prämie die begehrte Silberne Rose der Stadt Zweibrücken.
Der Eintritt für Erwachsene am Renntag beträgt 15 Euro, Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren zahlen neun Euro und Kinder unter 13 Jahren einen. Eine Tribünenzusatzkarte kostet fünf Euro, der Zugang zum Fahrerlager ist frei. Bereits am Samstag, 1. September, ab 20.30 Uhr, plant der MSC Zweibrücken die Übertragung der Langbahn-Team-WM die im südfranzösischen Morizes ausgefahren wird.
