Neue Etappe im Verhandlungspoker Schlingmanns mit Donlon

Saarbrücken. Mitte Januar hatte Marguerite Donlon, Ballettdirektorin des Saarländischen Staatstheaters (SST), laut darüber nachgedacht, dass 2013 nach dem vermeintlichen Bonn-Wechsel von Generalintendantin Dagmar Schlingmann am SST eine Umstrukturierung zu ihren Gunsten möglich würde. Mit anderen Worten: sie zur Ballett-Intendantin aufsteigen könnte, weitgehende Autonomie inbegriffen

Saarbrücken. Mitte Januar hatte Marguerite Donlon, Ballettdirektorin des Saarländischen Staatstheaters (SST), laut darüber nachgedacht, dass 2013 nach dem vermeintlichen Bonn-Wechsel von Generalintendantin Dagmar Schlingmann am SST eine Umstrukturierung zu ihren Gunsten möglich würde. Mit anderen Worten: sie zur Ballett-Intendantin aufsteigen könnte, weitgehende Autonomie inbegriffen. Nun, inzwischen hat Schlingmann bekanntlich die Bonner Offerten ausgeschlagen und in Saarbrücken bis 2016 unterschrieben. Dumm gelaufen für Donlon?Vorgestern trafen sich die Generalintendantin und Donlon zu einer neuerlichen Verhandlungsrunde, Donlons Saarbrücker Zukunft betreffend. Wieder ohne Lösung. Klar ist: Deren Wunsch, für ihre Compagnie eine unabhängige Struktur zu finden, hat hier - mindestens bis 2016 - keine Chance. "Das ist mit meinem Vertrag nicht kompatibel", beschied Schlingmann kategorisch. Auch fürchtete sie, damit womöglich ein Einfallstor für weitere separatistische Bestrebungen ( der Opernabteilung) zu öffnen.

Und doch sieht Schlingmann, während die Ballettdirektorin den gegenwärtigen Verhandlungsstand gestern nicht kommentieren mochte, Bewegung in die Sache gekommen. Weil die Unkündbarkeitsfrage Donlons, die lange im Fokus der Verhandlungen gestanden habe, Schlingmann zufolge "inzwischen vom Tisch" ist. 2016, nach 15 Saarbrücker Jahren, wäre dieser Fall automatisch eingetreten. Doch einen ihr von Schlingmann angebotenen Dreijahresvertrag lehnte Donlon bisher ab. Nicht weil sie auf eine Lebensstellung spekuliere, wie Donlon erklärte, sondern weil sie längerfristig bessere künstlerische Konditionen wollte: eben ihre Autonomie.

Vom Tisch ist das, was Schlingmann die "Unkündbarkeitsfrage" nennt, wohl deshalb, weil die Verhältnisse nun bis 2016 geklärt sind und sie verständlicherweise nicht darüberhinaus planen will. Sie gibt sich optimistisch: In den nächsten zwei Wochen werde man wohl eine Lösung haben. Dass sie Donlon halten möchte, daran lässt sie keinen Zweifel. cis

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