IBES 2023 „Schwurbel-Alarm“ im Dschungelcamp – Kopfschütteln nach Querdenker-Posts von Kandidatin
IBES-Zuschauer wundern sich: Kandidatin Jana „Urkraft“ Pallaske ist völlig in den Esoterik-Wahn abgedriftet. Nun stellt sich heraus: Die Schauspielerin scheint auch Verschwörungsideologien nicht abgeneigt.
Jana Pallaske – wer den Namen bislang nur mit ihr als Schauspielerin verbunden hat, dürfte sich bei ihrem Auftritt im Dschungelcamp die Augen reiben. Die 43-Jährige hat kurz vor Start der 16. IBES-Staffel ihren Namen in „Jana Urkraft“ geändert, spricht mit Pflanzen: „Was kann ich für euch tun? Ich bin hier, um euch zu dienen.“
Ganz neu ist diese Entwicklung offenbar nicht. Bereits seit 2020 verdingt sich Pallaske als selbst ernannte “Schamanin“, bietet auf der Bezahl-Plattform Patreon sogenannte „Life-Coaching-Kurse“ an. Und verbringt mehrere Monate im Jahr auf einer kleinen Insel in Asien – dort lebt sie in einem Baumhaus, ohne Strom und fließend Wasser.
Dschungelcamp-Kandidatin Jana „Urkraft“ Pallaske mit Querdenker-Rhetorik und Pandemie-Leugner-Hashtags
Alles nur skurrile Spinnerei? Dass es um mehr als bloß harmlose Naturverbundenheit geht, zeigt sich in den Instagram-Stories der IBES-Kandidatin. Unter dem Namen „Corona“ finden sich in Pallaskes Story-Highlights verschwörungsideologische Inhalte.
Paul-Eduard Rück, Autor des Buchs „Professor Schwurbelstein und die Aluhüte des Grauens“, hat sich das Profil der IBES-Kandidatin genauer angesehen. Jana bestätige das Klischee realitätsferner Esoteriker, die während der Pandemie mit verschwörungsideologischen Ansichten kokettierten und somit einen Multiplikator für Fakenews, Lügen und die Verbreitung von gefährlichen Verschwörungsmythen darstellten, so sein Urteil.
Pallaske hat etwa ein Meme einer Seite geteilt, die ausschließlich Verschwörungsmythen verbreitet – und den Post mit dem Hahstag „Plandemic“ versehen. Der transportiert die radikale Verschwörungsfantasie, nach der die Pandemie von nicht näher definierten „Eliten“ bewusst geplant und inszeniert worden sei.
Verschwörungstheorien gibt es schon seit dem Mittelalter. Der Begriff, wir wir ihn heute kennen, ist von dem Philosophen Karl Popper geprägt worden – im Jahr 1945. Sie funktionieren immer nach einem bestimmten Muster: Eine im geheimen operierende Gruppe – nämlich die Verschwörer – verfolgt aus niederen Beweggründen einen perfiden Plan und bedient sich zur Umsetzung verschiedener Handlanger, die das Vorhaben der geheimen Elite ausführen.
Was aber macht Verschwörungserzählungen so attraktiv? Gerade in Krisenzeiten haben verschwörungsideologische Welterklärungen Konjunktur. Sie sind eine Reaktion auf das Gefühl von Kontrollverlust. Auch Corona hat dazu beigetragen: Laut der aktuellen Leipziger Autoritarismus-Studie glaubt jeder fünfte Befragte an geheime Organisationen oder hält Politiker für Marionetten ominöser Mächte. So skurril einzelne, konkrete Verschwörungsfantasien auch klingen mögen – die Gefahr, die von ihnen ausgeht, ist nicht zu unterschätzen. So bezogen sich in jüngerer Zeit zahlreiche rechte Attentäter – etwa in Halle oder Hanau – auf Verschwörungserzählungen, die ihre Taten rechtfertigen sollten.
Jana „Urkraft“ Pallaske: Von NS-Relativierung und angeblichen, satanischen Verschwörungen
Ein weiteres Bild, das der IBES-Star geteilt hat, suggeriert, die Maßnahmen gegen die Pandemie seien mit dem Terror der NS-Diktatur gleichzusetzen. Eine völlig unverhältnismäßige Analogie, die den Nationalsozialismus verharmlost, aber in der Corona-Leugner-Szene weit verbreitet ist. Das seien nichts weiter als ekligen Narrative von tapferen Corona-Rebellen, die gegen eine vermeintliche „Diktatur“ kämpften, erklärt Rück.
Auch den Slogan „Gib Gates keine Chance“ hat die IBES-Esoterikerin gepostet. Die Verballhornung des „Gib Aids keine Chance“-Slogans der 1980er Jahre spielt auf den Verschwörungsglauben an, die Stiftung von Bill und Melinda Gates kontrolliere die WHO und profitiere vom Virus.
Wie der Autor Rück ausführt, folgt Pallaske auch diversen einschlägigen Esoterik-Accounts, von denen es zu Inhalten wie QAnon- oder Reichsbürgerinhalten nicht mehr weit ist. Ein Link führt von ihrem Profil direkt zu einer englischsprachigen Webseite, die etwas von einer „Kontroll-Agenda“, „nichtmenschlichen Antichristen“ und „menschenfeindlichen Entitäten, die auf und außerhalb des Planeten existieren“ faselt. Harter Tobak. „Seriously?“ fragt Professor Schwurbelstein angesichts dessen fassungslos.
IBES-Kandidatin Jana Pallaske: Die Reaktionen im Netz
Die Fans sind teilweise empört. „Frag mich, warum IBES und RTL einer Corona-Leugnerin und Esoterikerin eine Bühne gibt“, kommentiert eine Userin. Und ein weiterer Nutzer schreibt ironisch, er sei gespannt, wann Pallaske bei IBES mit ihrem „Geheimwissen“ auftrumpft. Andere wollen sie gleich einweisen lassen: „Ich hoffe, Jana wandert nach ihrem Auszug in die nächstgelegene Psychiatrie.“